Artikel #931 vom 12.12.2017
Genauso etwas möchte ich Ihnen heute erzählen. Eine aufregende Zufalls-Entdeckung. Die nichts weiter erzählt als:
„Antibiotika heilen Krebs“
Ein völlig unsinniger Satz. Glaubt man. Bis man das Experiment macht. Typisch Naturwissenschaft.
Da gibt es Lymphdrüsenkrebs (B-Zell-Lymphom) auch im Gesicht. Am oder hinter dem Auge. Höchst unangenehm. Und man hat entdeckt, dass diese Menschen fast alle eine Chlamydien-Infektion in sich trugen. Chlamydien sind den meisten von Ihnen bekannt. Aus dem Darmtrakt.
Also ist man der Frage nachgegangen, was denn mit diesem Krebs passiert, wenn der Patient keine Chlamydien, also keine Bakterien-Infektion hat. Und was fand man?
Und jetzt wird’s typisch: Wissen Sie, was man daraufhin schlussfolgerte? Dass man bei der zweiten Gruppe von Patienten die Chlamydien übersehen hätte, nicht gefunden hätte. Man schlug vor, viel genauere Entdeckungsmethoden für solche Bakterien zu entwickeln.
Man wollte einfach nicht glauben, dass man mit einem Antibiotikum tatsächlich gewisse Krebsarten ausrotten kann.
Und wie ist das möglich? Das hatten Sie gestern gelesen. Bei schnell sich teilenden Zellen unterbricht das Antibiotikum die Eiweiß-Neubildung in den Mitochondrien. Und ohne neues Eiweiß gibt es keine neuen (Krebs-)Zellen.
Darüber sollte man erst einmal nachdenken. Offenbar gibt es unwichtige Körperzellen, also die große Masse, und wichtigere, die Stammzellen. Genau die werden angegriffen.
Der große Traum von Professor Wiestler, Heidelberg. Hier steht eine (mögliche) Lösung.
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