Magnesium und Pankreaskrebs

Artikel #943 vom 19.02.2018


Sachen gibt´s! Wenn man nur lange genug stöbert, findet man in der medizinischen Literatur Zusammenhänge, die einen extrem praktischen Wert hat. Denn wer möchte schon gerne an Pankreaskrebs sterben? Überlebenszeit nach Entdeckung zu meiner Universitätszeit drei Monate. Ich habe genug Pankreasoperationen miterlebt. Und die Patienten anschließend betreut.

Und jetzt: Es gibt einen Zusammenhang mit Ihrer täglichen Magnesiumeinnahme. Betrifft jeden von Ihnen. Schließlich weiß ich, dass selbst Hochleistungssportler, die alle Zusätze, alle NEMs ablehnen, eines doch immer tun: Magnesium einwerfen. Muskelkrämpfe sind nun einmal etwas Unschönes und – allem Gerede zum Trotz – Magnesium hilft generell. Auch wenn der wahre Grund oft Kaliummangel, Salzmangel und so weiter ist.

Zurück zum Magnesium. Die Daten hier stammen aus der berüchtigten VITAL-Studie. Sie erinnern sich? Vitamin B6 und Vitamin B12 machen Lungenkrebs. Magnesium war ein Abfallprodukt.

Freilich: Wieder einmal wurde nur befragt. Wie viel Magnesium nehmen Sie? Es wurde nicht gemessen. Mindert den Wert der Aussage. Aber jeder von uns wird wohl zugeben: Wenn man mehr Magnesium einwirft, wird der Spiegel wohl ein bisschen höher sein. Das Ganze maß sich an der offiziellen RDA für Magnesium in den USA. Hab´s nicht im Kopf, dürfte aber 300mg täglich betragen.

Was haben die gefunden?

Je weniger Magnesium man einnahm, desto häufiger trat Pankreaskrebs auf. Und zwar deutlich häufiger. Im Einzelnen:

  • 42% mehr Pankreaskrebs, wenn nur 75 – 99% der empfohlenen Menge (RDA) eingenommen wurde.
  • 76% mehr Pankreaskrebs, wenn weniger als 75% der empfohlenen Dosis eingenommen wurde.
  • Alle 100mg Magnesium weniger am Tag resultiert in einem 24%igem Anstieg am Auftreten von Pankreaskrebs.

Besonders wichtig für die Ärzteschaft in Deutschland (nicht die Patienten), die Ärzte! Diese Beobachtung hing nicht ab vom Alter, Geschlecht, BMI, Schmerzmittelkonsum (hat alles gute Gründe, diese Aufzählung). Ausdrücklich:

Abhängig von der Magnesiumsupplementation, also der Einnahme von NEMs.

Also nur über NEMs konnte dieser Effekt erreicht werden. Nämlich – in Wahrheit und positiv gesehen – eindeutiger Schutz vor Pankreaskrebs.

Da bin ich mir bei meinem Magnesiumspiegel recht sicher.

Quelle: BR J Cancer 2015 Dec 1;113(11):1615