Fettsäuren, die kurzen.

Artikel #972 vom 20.08.2018


An so Namen wie Propionat oder Butyrat werden Sie sich in den nächsten Monaten, Jahren gewöhnen müssen. Werden Sie immer häufiger lesen. Diese chemischen Bezeichnungen dürften so in etwa in zwei bis drei Jahren auch in der Bunten, auch im STERN gängig werden. Weshalb? Einen kurzen Hinweis hatte ich Ihnen in dieser News geliefert. Da geht es wiedermal um IHR zentrales Anliegen. Realisieren Sie leider selten genug. Der zentrale Regulator Ihrer Existenz ist das Immunsystem und nichts sonst. Menschen mit starken, sehr starkem Immunsystem (5 – 6 mal stärker als Ihres) sind nicht zu schlagen. In jeder Hinsicht.

Banal: Werden einfach nie mehr krank. Können sich – als Leistungssportler – sehr viel mehr belasten, sehr viel länger und härter trainieren. Schadet ihnen nicht. Übersetzen Sie das für sich selber am Schreibtisch. Sie können länger in die Nacht hineinarbeiten und bleiben frisch. Ihr Immunsystem erhebt Sie, macht Sie endgültig frei von „Anfälligkeiten“.

Propionat ist also wieder einmal so ein Wunderstoff, der Ihr Immunsystem stärker macht. Nichts weiter als eine kurzkettige Fettsäure. Übrigens etwas völlig anderes als langkettige, als übliche Fette.

Kurzkettige Fettsäuren entstehen in Ihrem Darm dann, wenn Sie genügend Ballaststoffe essen, und die richtigen Bakterien haben. Die dann aus diesen Fasern kurzkettige Fettsäuren produzieren.

  • So etwas Ähnliches hatten Sie ja schon einmal vom Gorilla oder vom Stier gehört. Die essen Fasern, also Blätter und Gräser und fermentieren daraus Fettsäure. Wesentlicher Anteil deren Nahrung.

Auf diese kurzkettigen Fettsäuren, also auf Propionat, Butyrat und Co., hat sich meine Universität, nämlich Erlangen, gestürzt seit einigen Jahren. Und hat neben der Bedeutung für das Immunsystem etwas völlig Neues gefunden:

Propionat macht Ihre Knochen stark.

Wirkt nämlich direkt (genetisch nachzuweisen) auf die Osteoblasten (nachschlagen!) und damit auf Knochenstruktur und Knochenmasse. Kurz und knapp: Propionat und Butyrat sind hochpotente Regulatoren des Knochenstoffwechsels.

Übrigens ganz besonders auch während und nach den Wechseljahren.

Kommt noch etwas hinzu: Sind die richtigen Bakterien in Ihrem Darm, wird also die passende kurzkettige Fettsäure erzeugt, dann beeinflusst die sogar Knochen/Gelenksentzündung, wie zum Beispiel echtes Rheuma oder die so schmerzhafte Spondylitis ankylosans. (Bayerisch: Das Kreiz). So kann sogar die schauderhaft anzusehende Knochenzerstörung bei echtem Rheuma abgeschwächt oder verhindert werden.

Fazit: Faserstoffe, Ballaststoffe sind wichtig. Die richtigen Darmbakterien auch. Beide zusammen erzeugen Wunderstoffe wie Propionat oder Butyrat, welche nicht nur das Immunsystem unüberwindbar machen, sondern auch den Knochen stark (Osteoporose) und Zerstörung und rheumatische Entzündung verhindern.

Alles nagelneu. Veröffentlicht soeben (aus Erlangen) in Nature Communications (2018)
DOI: 10.1038/s41467-017-02490-4

PS: Propionat und Butyrat, also kurzkettige Fettsäuren, gibt´s natürlich auch direkt, als NEMs.