Aminomangel

Eine Wortschöpfung, die so wunderhübsch unser aller Alltag beschreibt. Da fehlt also etwas. Na und? Na, dann wollen wir doch einmal gemeinsam nachgucken:

Immunsystem

Aminosäuren spielen in der Immunabwehr eine Schlüsselrolle: Das Immunsystem ist aus Proteinen gebaut und Proteine bestehen aus Aminosäuren. Auf der Hautoberfläche sorgen antimikrobielle

Proteine für Abwehr. Im Blut sind Plasmaproteine in ständiger Alarmbereitschaft. Botenstoffproteine (genauer: Zytokine) setzen Immunzellen in Gang. Auch die von Immunzellen produzierten Antikörper sind Proteine (Globuline). Schlägt das Immunsystem Alarm, wird die Aminosäure Glutamin in den Muskeln freigesetzt und sorgt für massive Abwehr: Glutamin stimuliert die Produktion von Immunbotenstoffen, hilft bei der Produktion von B-Zellen, von T-Zellen und von Killerzellen. Kurz: Je mehr Aminos, desto schlagkräftiger das Immunsystem.

Heißhunger

Wer sich hauptsächlich von Fastfood oder Süßem ernährt, hat immer Hunger. Denn Fastfood und Süßigkeiten enthalten zu wenig Eiweiß – also Proteine, die aus Aminos gebaut sind. Und »Stopp, ich bin satt!« meldet der Körper erst, wenn er genügend Aminos bekommen hat. Fakt ist: Eiweiß macht satt, Eiweiß stoppt den Appetit. Deshalb isst man mit mehr Eiweiß insgesamt weniger. Kurz:

Mit Aminos nimmt man automatisch ab. Ohne Hunger.

Schlaf

Wer gut schläft, ist gut drauf. Und wer nicht gut schläft, der schläft oft deshalb nicht gut, weil ihm Aminos fehlen. Zum Beispiel das Amino-Multitalent Glycin, das beim Entspannen hilft und einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus unterstützt. Oder GABA. Entsteht aus Glutaminsäure. Daraus stellt der Körper Glutamin her. Glutamin bringt die Nervenzellen dazu, Dopamin zu produzieren. Dopamin ist eines unserer Glückshormone. Wenn es fehlt, schlafen wir nicht gut. Deshalb ist es eine gute Idee, für genügend GABA zu sorgen. Und für Vitamin B6, weil die ganze Produktionskette nur mit diesem Vitamin funktioniert.

Ödeme

Proteine halten Wasser in den Blutgefäßen, sodass es nicht in den Beinen versackt. Bei Eiweißmangel funktioniert das nicht mehr und es kommt zu Wassereinlagerungen. Wenn der Körper bei drastischem Eiweißmangel sogar Proteinreserven in Armen und Beinen abbaut, sammelt sich Wasser schließlich im Bauchraum.

Schönheit

Ungefähr ein Drittel der menschlichen Proteinmasse besteht aus dem Strukturprotein Kollagen. Es ist eines der wichtigsten Bausteine für gesunde Knochen und Muskeln, Sehnen und Bänder, für straffes

Bindegewebe, feste Haut und kräftiges Haarwachstum. Jede dritte Aminosäure ist das kleine Glycin, das sich für die Seilstruktur des Kollagens besonders eignet. Außerdem sind sehr viel Prolin und Lysin

verbaut. Kurz: Je mehr Aminos wir dem Körper gönnen, desto mehr Schönheit gönnt er uns!