Kaufen wir jetzt alle unsere Produkte und Dienstleistungen online und nicht mehr "offline" ein, vermeiden wir also zunehmend den Gang in die reale Welt? Gibt es hier womöglich Unterschiede bei der Entscheidung online vs. offline, je nach Länderherkunft?
Bei einer Online Umfrage von Statista vom 30.03.2020 bis 05.04.2020 mit 2.883 Befragten aus China, USA, Deutschland und UK ergab sich folgendes Bild:
Nur 10 % der Chinesen und nur 10 % der US-Amerikaner gaben an, für keine Produkte oder Dienstleistungen von Offline auf Onlinekäufe umgestiegen zu sein. Bevorzugt wird jetzt also per Internet eingekauft.
Dagegen waren es 49 % der Deutschen und 50 % der Befragten aus dem Vereinigten Königreich, die nicht, also für keine Produkte oder Dienstleistungen von Offline auf Onlinekäufe umgestiegen sind. Wir verlassen also eher unsere Wohnung.
Also? Briten und Deutsche kann man in einen Topf werfen (pardon me).
Die zwei großen Weltwirtschaften USA und China unterscheiden sich von uns (Us? How shocking!) ganz enorm: Hygieneprodukte und Nahrungsmittel wurden in diesen zwei gigantischen Weltwirtschaften verglichen mit Deutschland und UK in 2 bis fast 6-facher Menge online konsumiert.
In anderen Worten: bei uns ist der Wellengang, von außen betrachtet, noch ruhig. In den USA und China pfeift längst ein anderer Wind.
Wollen wir da drüben, ganz im Westen und ganz im Osten überhaupt mitspielen? Sind das wirklich unsere Regeln, die wir hier einführen wollen? Wer hat uns eigentlich verpflichtet, da mitspielen zu müssen? Jetzt plötzlich, husch husch, alles auf Online umstellen. Ist das notwendig?
Drum Achtung: man spricht schon von De-globalisierung. Plötzlich rudert man zurück und hört auf die Geisteswissenschaft. Jedes Land hat eben eine andere Lernumgebung. Gemessen! Daraus ergeben sich unterschiedliche, sehr langsam ändernde Kulturen, im Gegensatz zu sich sehr schnell verbreitenden Ideen. Jedes Land hat eine andere Geschwindigkeit und andere Lösungen parat.
Wir hatten gedacht, klüger zu sein als die Natur, als die Evolution. Haben seit Jahrzehnten massiv physische und konzeptionelle Grenzen geöffnet.
Gibt es eine Grenze für Zuckerkonsum? Wozu entscheiden? Scheunen auf. Zum Beispiel dank Mais.
Gibt es eine Grenze für Benachrichtigung? Wozu entscheiden? Scheunen auf. Zum Beispiel dank Internet*.
Jetzt bekommen wir die Rechnung. Die Wurzel des Problems ist mentaler Art. Die Lösung ist Meditation. Warum?
Es gibt gesunde, nachhaltige, gute Grenzen. Es gibt gesunde, nachhaltige, gute Grenzöffnung. Grenzen, die wir jetzt wieder massiv schließen – das wird viel kosten.
Weil wir die Grenzziehung nicht danach ausrichten, wie der Mensch ist. Sondern weil wir die Grenzziehung danach ausrichten, wie wir den Menschen gerne hätten. Wunschdenken.
Verstanden? Stichwort "Multikulti". Stichwort "Grenzöffnung". Dahinter: Wunschdenken.
Das gesunde Mittelmaß, die richtige Mischung aus Grenzen, egal ob real oder abstrakt…könnte man das nicht finden? Ohne in das eine oder andere Extrem zu fallen? Eine Mammutaufgabe.
Die drei Jahre vollständige Isolation verlangen würde. Laut Ken Wilber, in "EROS KOSMOS LOGOS – Eine Jahrtausend-Vision". Was wir insbesondere seit 2014 erleben, erklärt er hier auf den ersten 240 Seiten. Er ist ein Großmeister der Meditation und des Vereinens von Systemtheorie und Esoterik.
Ja, Medizin ist wohl doch nicht so einfach, wie wir dachten. Da hat mein Vater Recht. Und eine globale Weltwirtschaft aufzubauen, eben auch nicht. Und sich jahrelang in Einzelhaft zu begeben wie Ken Wilber, um nachzudenken, mental gesund zu bleiben und dann noch gesunde, umsetzbare Lösungen zu kreieren…ist nicht jedermanns Lieblingsbeschäftigung. Weil unmenschlich und schlecht bezahlt.
Die Lösung ist: nicht klüger sein zu wollen als die Natur. Was uns Menschen so schwer fällt, weil wir eben "unvollständige Wesen" sind. Das schrieb Ouspensky schon 1950. Wir können gar nicht anders, als ständig Grenzen zu öffnen und zu schließen. Weil wir ausprobieren wollen, was denn Neues geschaffen werden kann. Das ist der "Normalzustand". So sind wir Menschen eben.
Das ist in Ordnung. Mit einem trainierten Gehirn! Die Betriebsanleitung hat mein Vater Ihnen soeben angeboten: 77 Tipps für ein gesundes Gehirn. Ein Lösungsangebot.
Ken Wilber war übrigens Pflichtlektüre, kein Lösungsangebot, für jeden Anwärter auf einen Promotionsplatz an der Uni Bremen, 2016. Nicht etwa wissenschaftliche Studien, das wäre ja eine Selbstverständlichkeit. Nein, es ging darum, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass es seit Tausenden von Jahren Millionen Menschen gab, die längst schon alle Fragen beantwortet haben. Und es halt niemand liest. Eine Übung in Demut. Eine Hausaufgabe, gestellt von Prof. Müller-Christ: Sämtliche Bücher von Ken Wilber lesen. Dem Nachhaltigkeits-Professor schlechthin. Vielleicht auch für Sie lohnenswert, gerade jetzt. Ich bin ihm bis heute dankbar.
P.S. Für die Kritiker: Analysen und wissenschaftliche Selbstmeinung können Sie bequem in Online Journals veröffentlichen. Probieren Sie’s doch mal aus! Wenn die Ihre Ansicht nicht veröffentlichen wollen,…dann bitte oben bei * nachgucken.
Quelle: Statista COVID-19-Barometer 2020
© 2024 Dr. Ulrich Strunz