Ist ein berühmter Buchtitel. Von Norman Cousins. Einem prominenten politischen Redakteur und Wissenschaftsjournalisten. Den es eines Tages erwischt hat. Ins Krankenhaus eingeliefert mit hohem Fieber, grauslichen Rückenschmerzen und einer Blutsenkung (Kennen Sie sich aus?), einer BKS von über 100. Davon kann ich persönlich ein Liedchen singen.
Gesagt wurde ihm, er hätte eine Spondylarthritis. Eine Entzündung der Wirbelsäule. Und die Prognose sei schlecht: Er hätte eine Überlebenschance von 1:500. Das muss er glauben, wenn der Onkel Doktor das sagt.
Cousins war einer von diesen Exemplaren, die sich an ärztliches Wissen einfach nicht halten. Der wollte nicht sterben. Der wollte leben. Solche Leute gibt’s. Also ist er geflohen. Aus dem Krankenhaus, und hat sich selbst geheilt. Davon handelt das Büchlein.
Nun war er Wissenschaftsjournalist genug, um daraus mehr zu machen: Er gibt einen großen Überblick über Medizin, Selbstheilung, über Wirkung von Medikamenten. Er hat viel gelesen. In seinem Buch finden Sie eine Bibliografie mit über 100 Angaben. Außerordentlich weiterbildend.
Ja, wie nun? Wie hat er sich geheilt? Cousins hat nachgedacht. Und hat seine Krankheit verschwinden lassen mit zwei Prinzipien:
Er hat gelacht
Vit C Infusionen
Das war’s.
Punkt 1 heißt natürlich Psychoneuroimmunologie. Wenn Sie an Ihrer Krankheit verzweifeln, ist das eine self fullfilling prophecy. Wenn Sie andere Glaubenssätze entwickeln (Wie macht man das?) gewinnen Sie. Ja eben: Wie macht man das!? Bei Cousins können Sie’s lernen.
Der hat doch tatsächlich später an der Uni Los Angeles eine Abteilung für Gelotologie gegründet. Heißt übersetzt "therapeutische Humorforschung".
Und über Vitamin C als Infusion sind Sie, liebe privilegierte Leser, aufgeklärt wie kaum ein Arzt in Deutschland. Auch hier wieder hat es prompt geholfen. In meiner Sprache: Selbstverständlich.
Viel lernt man in dem Buch über Aspirin. Über den Irrtum Aspirin. Über den Selbstbetrug Aspirin. Sollten Sie lesen.
N. Cousins "Der Arzt in uns selbst" Rowolt 1981