An der Wade. Operiert. Sechs Monate später Metastasen im Oberschenkel. Bestrahlt. Ein Jahr später neue Metastasen, handtellergroß im Oberschenkel. Erneut bestrahlt. Wie das weitergeht, weiß jeder Arzt und weiß der Patient selbstverständlich auch. 5-Jahres-Überlebensrate unter 10%. Eine klare Aussage. Stimmt übrigens.
Dem hat ein Nobelpreis möglicherweise das Leben gerettet. So hoffe ich jedenfalls. Das wäre doch mal eine praktische Nutzanwendung (neben Arginin und NO) dieser höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung. Sie wissen genau, was ich meine:
Den Nobelpreis 2018
in Medizin. In welchem zwei Forschergruppen die heutige Krebsbehandlung, nun ja, gering einschätzen, um es höflich zu sagen. Professor Wiestler vom Krebsforschungszentrum Heidelberg war da viel deutlicher.
Verstehen Sie sofort, wenn Sie mit mir lesen, dass in den USA nur 2,1% der mit Chemotherapie behandelten Patienten die ersten 5 Jahre überleben. So lese ich jedenfalls. (Stimmt das?)
Das Leben gerettet? Weiß ich noch nicht. Aber die Nobelpreisträger behaupten, mit einer winzig kleinen Maßnahme die 5-Jahres-Überlebensrate bei malignem Melanom verdoppeln zu können. In dem sie – Sie sollten Bescheid wissen – eine Immunbremse lösen. Also das Immunsystem ein bisschen stärker machen. Denn ihre Behauptung war
Krebs verhindert und bekämpft man heute
in dem man das menschliche Immunsystem
stärker macht.
Eine klare Ansage. Und genau das tun wir jetzt bei diesem Krebspatienten, der natürlich genau weiß, dass er laut Schulmedizin vorzeitig tot sein wird. Zwischen der Schulmedizin, dem Tode, und dem Nobelpreis, dem Leben, steht das Wort
IMMUNSYSTEM
Für den Schulmediziner ein vages, unklares Gebilde verteilt auf Organe und Zellen mit unaussprechlichem Namen im Körper, für den Naturwissenschaftler, für den Molekularmediziner ein präzise beschriebenes System:
Aminosäuren
Vitamine und Co.
Kleine Anmerkung: Mein Status, mein Denken, mein Selbstbewusstsein, mein Auftreten Ihnen gegenüber hat sich in den letzten Wochen deutlich verändert: Der Nobelpreis 2018 heißt nichts anderes, als dass ich mit meiner schlichten Auffassung (Aminosäuren und Vitamine) einfach Recht hatte. Sogar, wenn es um den König der Krankheiten, wenn es um Krebs geht.
Umso mehr natürlich bei praktisch jeder anderen Krankheit. Medizin wird plötzlich übersichtlich, verständlich, für jeden auch selbst handelbar.
Mein uralter Traum: Der unabhängige, der eigenverantwortliche Patient. Der seine Gesundung – falls nötig – in die eigenen Hände nimmt. Noch besser: Der einfach nicht mehr krank werden kann. Geht nicht.
Schon wieder vergessen?
Rehe bekommen keinen aggressiven Krebs, bekommen keinen Herzinfarkt, bekommen – wahrscheinlich – keine Depression, jedenfalls auch keine Multiple Sklerose, keinen Schlaganfall, wahrscheinlich auch keine Demenz. Jedenfalls habe ich noch nie ein Reh im Rollstuhl beobachtet.
Darf ich sie höflichst bitten, doch einmal ernsthaft darüber nachzudenken? Ich meine, bevor Sie mit Ihrem malignem Melanom und Metastasen in meiner Praxis auftauchen?