Jod heißt für die meisten von uns Ärzten "Die Schilddrüse". Bekannt ist der Jodmangel in deutschem Boden, daraus resultierend geringe Hormonproduktion in der Schilddrüse, Unterfunktion, Tablette. Ein Reflex. Zum Glück lernen wir. Tagtäglich Neues. Jetzt also Jod.
Passenderweise mitten im japanischen Viertel in Düsseldorf fand ja am 03.03.2018 der 1. Deutsche Jod-Kongress statt. 170 Ärzte und Heilpraktiker erlebten Deutschlands Jod-Experten live.
Kongresse sind eine sehr elegante Art, sich weiter zu bilden. Da muss man nicht wochenlang Studien durchstöbern und mühsam die Spreu vom Weizen trennen…. das lässt man andere tun. Und die halten dann Vorträge. Notgedrungen immer das Neueste vom Neuen. Aktuelles Wissen. So auch hier.
Nur ein paar Impressionen, um Ihnen Appetit zu machen auf den zweiten Kongress 2019:
Professor Dr. Roland Gärtner – Der Jod-Papst Deutschlands – keiner weiß mehr über das Thema
Dr. Torremante – Jodforscher der Uni Hohenheim. Er experimentiert im Labor mit verschiedenen Krebszelllinien (u.a. Brust, Pankreas, Lunge) und hohen Jod-Dosen und bringt die Zellen so zum Absterben.
Ulrike Gonder – Deutschlands Fettexpertin informierte über die synergistischen Wirkungen von Fettsäuren und Jod, Selen, Vitamin A und warum Jod unser Hirn vor IQ-Verlust schützen kann.
Frau Dr. Bettina Hees – Algologin (Algenexpertin) und Ärztin forscht über die medizinischen Wirkungen von Meeresalgen. Wir staunten über diese Wunderwerke der Natur und beneiden alle Völker, die diese noch regelmäßig in ihrer Nahrung haben.
Professor Dr. Spitz – "Mr. Vitamin D" kann auch Jod bzw. führte den Teilnehmern vor Augen, dass Jod die Evolution unseres Gehirns erst ermöglichte und begeisterte durch einen evolutions-medizinischen Vortrag im gewohnten "Spitzen"-Stil.
Dr. Sojitrawalla – seit 40 Jahren Nuklearmediziner und auf der Spur von Jodmangel bei seinen Patienten erklärte die Bedeutung von Jod-Diagnostik. Jodmangel kann man nachweisen und zwar im Urin.
Das Forscher Ehepaar Dr. Jens Pohl und Dr. Adriana Radler-Pohl haben als Zellbiologen gearbeitet, bevor sie sich seit einigen Jahren als Heilpraktiker niederließen. Ihre Vorträge zu der Bedeutung von Jod außerhalb der Schilddrüse und zur Bedeutung des Natrium-Jodid-Symporters haben wichtiges Detailwissen geliefert.
Jod wurde mir interessant, als mir klar wurde, dass Japaner einfach so tausendmal mehr zu sich nehmen als wir. Tagtäglich. Nun glaube ich an die Evolution und an die innere Vernunft der Natur. Wen benachteiligt sie hier?
Die Japaner, die nun einmal um ihre Algen und Fische nicht herumessen können, oder wir, denen die Gletscher seinerzeit das Jod aus dem Boden gelaugt haben? Fragen, die ich spannend finde, und die man wohl nie so klar beantworten kann….
Stimmt nicht. Selbst ist der Mann. Seit knapp 2 Jahren nehm ich wie ein Japaner erst 200mg, jetzt 100mg Jod täglich. Ulrike Gonder hat uns ja erklärt, weshalb: Schützt das Hirn vor IQ-Verlust. Bei meinem von mir befürchtetem Ausgangswert wohl dringend nötig.