Chemotherapie: Vertragen Sie´s noch?

Die gestern zitierte Studie über den durchschlagenden Erfolg von Chemotherapie bei knapp 228 000 Patienten in Australien und in USA könnte man noch ein bisschen präzisieren.

Sie erinnern sich? Von Chemotherapie profitierten in Australien 2,3 % der Krebskranken, in den USA sogar nur 2,1%.

Die Autoren fragten zurecht, wie es möglich sei, dass eine Therapie, die so wenig zum Überleben von Patienten in den letzten Jahrzehnten beigetragen hat, gleichzeitig so

erfolgreich in den Verkaufsstatistiken

sein kann. So richtig hart wird es aber, wenn einzelne Krebsarten herausgenommen und dann die "Erfolge" angeschaut werden. So wurden in den USA im Untersuchungszeitraum (1998 plus 5 Jahre) bei folgenden Krebsarten die Überlebensrate um null Prozent verbessert durch Chemotherapie. Noch einmal: Null Prozent bei:

  • Pankreas-Krebs

  • Eierstock-Krebs

  • Blasen-Krebs

  • Weichteil-Sarkom

  • Prostata

  • Gehirntumore

  • Melanom

Dabei wurden in den USA über 23 000 Patienten allein mit Prostata-Krebs analysiert. Das Ergebnis ist also signifikant und ernüchternd. Mich erschreckt es.

Auch die "Erfolgsraten", also Lebensverlängerung durch Chemotherapie bei Brustkrebs (1,4%), bei Darmkrebs (1,0%) und bei Magenkrebs (0,7%) sind erschreckend. Und das alles nach Jahrzehnten intensiver Forschung auf dem Gebiet der Chemotherapie und dem Einsatz von Milliarden Forschungs-Geldern an die großen Krebs-Organisationen.

Was hab ich nur getan. Ich junger Medizinalassistent an der medizinischen Universitätsklinik Erlangen. Auch wenn Sie´s kaum glauben: Auch Ärzte haben ein Gewissen.

Quelle: Gefunden habe ich diese gestern zitierte Studie über www.onmeda.de/behandlung/krebstherapie.html

PS: Auf der Website finde ich einen kurzen Kommentar von einem H. Jörg: "Eigentlich logisch, dass die Vernichtung des Immunsystems bei der Heilung von Krebs nicht helfen kann. Das Immunsystem wäre der wichtigste Helfer beim Überwinden des Krebses." Tja. Da kennt jemand die Nobelpreis-Arbeiten 2018. Ein Laie. Ein Mitbürger. Weshalb nicht ein Onkologe?