Hyperaktive Kinder

Wenn ich auf der einen Seite ein hyperaktives Kind habe und auf der anderen Seite lesen kann, dass Magnesium das Salz der inneren Ruhe ist, dann weiß ich doch, was ich als Mutter tue. Als Mutter.

Wissenschaftler messen. Messen bei 300 Schulkindern den Magnesiumgehalt in den roten Blutkörperchen (viel genauer als im Blutserum). Und finden Werte zwischen 1,6 bis 3,6 mmol/l.

Sortieren dann die hyperaktiven Kinder (3‐10% aller Schulkinder) aus und finden bei denen

einen Magnesiumgehalt von 1,5‐2,2 mmol/l. Also die tiefen Werte.

Jedes einzelne hyperaktive Kind lag unter dem Schwellenwert von 2,2 mmol/l Magnesium im roten Blutkörperchen. Nachzulesen in J Am Coll Nutr. 2004; 23(5)

Was also tu ich dann als Mutter?

Wollen wir fair bleiben. Ritalin hilft natürlich: bei 60 – 65% der Kinder. Und was tun die anderen? Mal ganz abgesehen von den Nebenwirkungen und von dem Suchtpotential dieses Amphetamines.

Wir Ärzte wurden mit diesem Phänomen Hyperaktivität natürlich schon längst konfrontiert.

Schon bevor es diese Krankheit gab. Bei Erwachsenen hieß das vor 40 Jahren "Herr Doktor, ich bin innerlich so unruhig" und wir konnten erfolgreich mit Magnesium helfen. In der richtigen Dosis.

Und wieder machen Sie, lieber Leser, eine Entdeckung: es gibt natürliche Hilfe und es gibt die Pharmaindustrie. Ich frag mich immer, was die übrigen Lebewesen auf diesem Globus tun. Also die Rehe ... sind die wirklich benachteiligt?

Konkret: In der "Pharmazeutischen Zeitung" erzählt eine Apothekerin, Mutter eines hyperaktiven Kindes, dass sie dem Sohn Magnesium gab. Und "aus dem vorher unaufmerksamen Kind wurde ein interessierter Schüler." Ein Einzelfall, moniert der Drohmediziner, keine große Studie. Ist der Mutter völlig wurst. Sie hat nur genau dieses eine Kind. Besonders interessant: Absetzen von Magnesium "führt zu einer deutlichen Verschlechterung der Situation". Das beweist. Übrigens auch, dass Magnesium im heutigen Essen eben nicht genügend enthalten ist.