Epstein-Barr und Hashimoto

Strunz

Routinemäßig messe ich bei Ihnen den Epstein-Barr-Virus. Fast 98 % tragen ihn in sich. Mich interessiert, ob er aktiv ist.

Wahrscheinlich haben Sie sich in Ihrer Jugend bei den ersten tiefen, wunderbaren Küssen mit dem Virus infiziert. Sie hatten etwas grippeähnliche Symptome und dann war der Spuk vorbei. Ist das Immunsystem stark, bleibt es dabei.

Doch Stress oder Nährstoffmängel, oder noch schlimmer, beides zusammen, schwächen das Immunsystem, genauso wie fehlender Sport, leere Kohlenhydrate, Alkohol und Nikotin. Dann wird der Virus wieder aktiv, selbst Jahrzehnte nach der ersten Infektion.

Und das ist ein ernstes Problem. Oft genug von Ärzten und Ärztinnen übersehen, denn eine

reaktivierte Epstein-Barr-Infektion kann zu Autoimmunerkrankungen führen.

Wissenschaftler aus Polen haben dabei besonders die Schilddrüse im Blick. Kennen viele von ihnen, wahrscheinlich leidet jeder Zehnte weltweit an Schilddrüsenproblemen, besonders an Hashimoto.

Was passiert, wenn der Virus wieder aktiv wird?

Das Immunsystem ist immer bemüht, von Viren befallene Zellen zu zerstören. EBV bringt das Immunsystem aber so durcheinander, dass es in vielen Fällen körpereigene Zellen der Schilddrüse angreift.

Die Schilddrüse stellt daraufhin nicht mehr genügend Schilddrüsenhormone her. Helfen sollen Hormonersatztherapien. Aber die Einnahme von zusätzlichen Hormonen kann niemals so gut justiert sein, um dem Regelsystem einer gesunden Schilddrüse gleichzukommen.

Daher leiden viele weiter. Müsste nicht sein, wenn man den Grund von Hashimoto behandeln würde: das schlechte Immunsystem und die reaktivierte EBV-Infektion.

Und was lässt die reaktivierte EBV-Infektion nun wieder verschwinden?

Das kennen Sie nur zu gut: Nährstoffe, und zwar genau die, die Ihnen fehlen in genau der Menge, die Sie brauchen, No Carb, No Alcohol, No Smoking und Sport. Das stärkt das Immunsystem, dann kommt es auch mit EBV wieder klar.

Quelle: Cent Eur J Immunol. 2016;41(3):297-301. doi:10.5114/ceji.2016.63130