Glykämischer Index – mal ganz einfach

Zucker ist nicht gleich Zucker. Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Was da draußen auf dem Teller liegt, ist Ihrem Körper zunächst völlig gleichgültig. Entscheidend ist, was in Ihrem Blut ankommt. Dafür haben wir den glykämischen Index.

Je höher die Zahl, desto schlechter das Kohlenhydrate für Sie. Desto schneller rauscht es in Ihr Blut, desto höher steigt der gefährliche Blutzucker, desto größer der Schaden an Ihren Blutgefäßen, in den Augen, an den Nieren, in den (schlussendlich amputierten) Beinen. Haben Sie alles verstanden.

Und dann gibt es diese typisch lähmenden Listen. Wo man jedes Nahrungsmittel einzeln nachgucken muss. Haben Ihre Vorfahren das getan? Tun das die Rehe? Wieso leben die überhaupt noch? Drum möchte ich Ihnen den glykämischen Index simpel, schlicht, einfach übersetzen. Am einfachsten überzeugt man mit Fakten. Mit Zahlen. Also habe ich Ihnen zunächst eine - lästige – Tabelle aufgeschrieben.

Glykämischer Index

Gurke, Blumenkohl, Champignon 15

Grüne Bohne, Erdbeere, Kirsche 30

Vollkornbrot und Haferflocken 40

Spagetti 45

Pellkartoffeln 65

Kartoffelpüree 80

Pulverpüree 90

Pommes, Chips 95

Reine Glukose 100

Mais-Sirup (Cola) 115

Verwirrend, umständlich. Nehmen Sie einen Bleistift, ziehen Sie eine Linie. Ziehen Sie die Linie unter der Zahl 30. Quer über das Blatt. Das war’s.

Darüber steht der gesunde glykämische Index. Das ist Natur. Rein. Essen unsere Vorfahren, der Schimpanse.

Bei 40 beginnt der Mensch. Die Industrie. Das ach so raffinierte Gehirn. Der Intellekt. Will sagen: Die Zivilisationskrankheiten. Hier beginnt das Gejammere: Diabetesexplosion, Herzinfarkte nehmen zu, jedes Jahr 469 000 neue Krebserkrankungen in Deutschland, jedes Jahr zusätzlich 300 000 Alzheimerpatienten…

Verstanden? Die Natur und wir. Dafür brauche ich keinen glykämischen Index.

Quelle: Erneut: H. U. Grimm. Unnachahmlich. In "Garantiert gesundheitsgefährdend".