Wie wird man produktiver?

Wie schafft man mehr? Wie bekommt man gute Ideen, wird kreativ? Wie kann man nicht nur sich, sondern auch anderen, den Mitmenschen Gutes tun? Mehr als bisher?

Tja. Wen wollen Sie da fragen. Mein Vorschlag: Einen Menschen, der es bereits vorgemacht hat. Solch ein Mensch ist Richard Branson. Und genau den hat man gefragt

"Wie wird man produktiver?"

Richard Branson lehnte sich zurück und überlegt kurz. Um ihn herum saßen 20 Leute und lauschten aufmerksam. Wie würde die Antwort eines Milliardärs auf einer der großen Fragen – vielleicht die große Frage – der Wirtschaftswelt ausfallen? Die Gruppe war vom Marketing-Impresario Joe Polish zusammengerufen worden, um Wachstumsmöglichkeiten für Richards gemeinnützige Organisation Virgin Unite zu erörtern, eins der vielen ehrgeizigen neuen Projekte Bransons. Die Virgin Group bestand bereits aus mehr als 300 Unternehmen, hatte über 50 000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 25 Milliarden Dollar. Anders ausgedrückt: Branson hatte ein Imperium aufgebaut, das mehr erwirtschaftete als so manches Entwicklungsland. Schließlich brach Branson das Schweigen:

"Mit Sport"

Er meinte es ernst und erklärte es auch gleich: Das Training verschaffte ihm mindestens 4 Stunden zusätzliche Zeit, in der er produktiv sein konnte.

Verblüffend dieser Ratschlag, verblüffend die Begründung. Für den Laien. Für den Nichtläufer. Ihnen ist der Zusammenhang längst klar. Wir wissen, dass die Bewegung das neuronale Netz (das Gehirn) wachsen lässt. Dass Bewegung das berühmte Kreativitätshormon ACTH freisetzt (Hollmann 1988). Und dass der Läufer andere Prioritäten setzt. Weg vom überflüssigen Fernsehgegucke. Hin zur Konzentration auf das Wesentliche.

Und das Ganze, wenn's gut läuft, im entspannten Glücksrausch. Richard Branson weiß, wovon er spricht.