Wir alle, liebe Leser, Sie und ich, wir haben etwas gemeinsam. Gemeinsam mit der Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel. Ein Wort verbindet uns. Es ist das Wort Erfolg.
Wir alle leben von und für den Erfolg. Dabei versteht jeder von uns unter diesem Wort natürlich etwas anderes. Erfolg kann sein eine Stufe auf der beruflichen Aufstiegstreppe, Erfolg kann sein ein neues Auto, kann sein eine Bestzeit im Marathon, Erfolg können die guten Noten bedeuten, die Ihr Sohnemann endlich einmal mit nach Hause bringt, Erfolg kann aber auch sein... das Lächeln im Gesicht Ihres Lebenspartners.
Erfolg also hat viele Facetten. Eines aber ist jeder Art von Erfolg gemeinsam. Eines wissen wir ganz genau:
Erfolg fällt nicht vom Himmel.
Erfolg müssen wir uns erarbeiten. Mit eiserner Disziplin, mit Einsatz und mit...Überstunden. Sehen Sie, das glauben Sie mir. Ich weiß, dass Sie mir das glauben, weil ich das ja selbst geglaubt habe 45 Jahre. Der Zusammenhang zwischen Erfolg und Überstunden war mir an der Universität, in der Klinik völlig selbstverständlich.
Ich möchte Ihnen heute ein Geheimnis verraten. Das Geheimnis heißt: Es geht auch leicht. Sie können Erfolg auch geschenkt bekommen. Es gibt hinter dieser Welt, die uns allen so wohl vertraut ist – Blut, Schweiß und Tränen – noch eine andere Welt. Eine Welt der Leichtigkeit, eine Welt der Mühelosigkeit, eine Welt, in der der Mensch gewinnt, ohne sich anzustrengen. Eine Welt, in der Ihnen buchstäblich Flügelein wachsen...
Diesen Traum vom Fliegen kennt jeder Mensch. Diesen Traum von mühelosem Erfolg haben... die Wahrheit, die Realität ist eine ganz andere. In der Regel sind wir Menschen Ameisen. Emsig, mühen und plagen wir uns im Schweiße unseres Angesichtes. Kommt Ihnen irgendwie bekannt vor. Mir auch.
Dabei dürfen Ameisen stolz auf sich sein. Immerhin schleppen sie ein Vielfaches ihres Körpergewichtes. Das wäre – übersetzt – Ihr beruflicher Erfolg. Auf den dürfen Sie stolz sein. Ameisen dürfen stolz sein: Sie schaffen Kunstwerke wie den Ameisenbau. So ein Termitenhügel halb durchgeschnitten: Man staunt offenen Mundes. Wäre übersetzt: Der Kölner Dom. Auf den dürfen wir Menschlein doch stolz sein. Ameisen also dürfen stolz auf sich sein. Nur eines dürfen Ameisen nie. Ameisen
dürfen niemals stehen bleiben.
Würde so eine kleine Ameise stehen bleiben, hätte sie nämlich Zeit. Erstmals Zeit. Und könnte nach oben gucken. Könnte dort oben einen Adler sehen, ein Tier, tausendfach schwerer als so eine kleine Ameise, was dennoch... schwebt, fliegt, pfeilschnell 100te von Kilometern. Da könnte doch so eine kleine, arme Ameise ins Grübeln kommen und könnte neidisch fragen: "Wie macht der das? Was macht denn der da oben?"
Die verblüffende Antwort auf die Frage lautet: "Nix!" Nichts. Der Adler tut nichts. Der breitet seine Flügel aus und ... that’s it. Ich lege großen Wert auf die Feststellung, dass wir hier nicht über Esoterik oder Magie plaudern, sondern über knallharte Physik: Der Adler breitet wirklich nur seine Flügel aus. Und was ist das Geheimnis dahinter?
Er nutzt die Kraft des Windes. Eine Kraft außerhalb seines Körpers, die er nicht versteht, die er nicht studiert, die er nicht hinterfragt, die er nicht kritisiert – er ist kein Akademiker – , sondern die er nutzt. Er ist ein Praktiker.
In Ihrem Leben gibt es exakt die gleiche Kraft. Die Kraft des Windes. Sie kennen diese Kraft. Sie haben so putzige Namen dafür. In der Schweiz nennt man das "kollektives Unterbewusstsein". Hier in Bayern haben wir ein kürzeres Wort mit vier Buchstaben. Sie alle kennen diese Kraft, aber die wenigsten von Ihnen wissen, wie man diese Kraft täglich zu seinen Gunsten einsetzt, um...
...Außerordentliches zu vollbringen, ohne sich anzustrengen. Außerordentliches vollbringen die meisten von Ihnen sehr häufig. Indem Sie sich anstrengen. Das ist keine Kunst. Aber ohne jegliche Anstrengung...?
Beispiel: Radrennen. 1000 km am Stück. Einzige Regel: "Wer absteigt, hat verloren." Na, probieren Sie das mal, ohne sich anzustrengen. Jedenfalls gibt es da ein Video vom Autor, wie er lächelnd und fast schwerelos die Ziellinie passiere. Nach 1000 km. Wie macht man das?
Von Ihnen allen, die Sie hier sitzen, nehme ich an, dass Sie täglich Außerordentliches vollbringen. Von Ihnen allen nehme ich an, dass Sie in der einen oder anderen Form mit Menschenführung zu tun haben. Menschen zu führen, auch Ihre Kinder, Menschen anzuleiten ist die schwierigste Aufgabe, die wir kennen.
Alles andere kann man lernen. Ein Auto zu reparieren, eine Straße zu pflastern, Bäume zu fällen... Aber Menschen führen? Manager sein?
Die Bezeichnung Manager hat einen recht unangenehmen Beiklang bekommen in den letzten Jahren. Wissen Sie weshalb? Die Herren haben vergessen, was ihre Aufgabe ist. Menschen führen heißt eben nicht Lean-Management. Heißt nicht Total Quality Management. Heißt nicht Angestellte entlassen, sondern Menschen führen heißt
andere Menschen stark machen. Ihre Mitarbeiter.
Menschen führen heißt nichts anderes, als
in anderen Menschen Energie freisetzen. Die ist schon da. Sie haben sie nur freizusetzen. Zum Beispiel in Ihren Kindern.
Menschen führen heißt in Wahrheit:
andere Menschen begeistern.
Und das kann man nur, wenn man selbst begeistert ist. Die eigene innere Begeisterung, die eben in der Regel fehlt, ist der wahre Knackpunkt. Anders herum gedreht: Genau dies ist das Geheimnis all der großen Führerpersönlichkeiten, die Weltreiche geschaffen haben. Innere Begeisterung war das Geheimnis eines Cäsar, eines Hannibal, eines Friedrich des Großen, und anderer bedeutender Persönlichkeiten wie Sigmar Gabriel.
Innere Begeisterung? Verstanden. Einverstanden. Nur: Woher nehmen? Jetzt am frühen Vormittag? Wenn man noch gar nicht ausgeschlafen hat? Wenn sich die Sorgen des Tages vor einem auftürmen?
Sehen Sie, hier kommen wir zur eigentlichen Überschrift dieses Vortrages. Hier setzt das eigentliche Motto ein. Das ich mich kaum traue hinzuschreiben, weil Sie mir sonst nicht zuhören. Das Motto lautet:
Erschaffen Sie sich selbst neu.
Fangen Sie noch einmal an. Neu. Werden Sie ein runder Mensch. Werden Sie ein Mensch mit innerer Begeisterung. Lernen Sie, wie man das macht. Ja, wie denn nun?
Na, dann mal los: Was heißt runder Mensch? Ein neuer Mensch? Ich übersetze das in Ihre Sprache. In Ihrer Sprache hieße das: Lernen Sie, täglich 14 Stunden HÖCHSTLEISTUNG zu bringen.
Sie dürfen statt 14 Stunden auch 18 Stunden hinschreiben. Völlig gleichgültig. Nur: Da müsste man erst einmal wissen, was Höchstleistung ist. Können Sie den Begriff definieren? Höchstleistung findet dann und nur dann statt, wenn Denken und Tun zusammenfällt. Wenn Sie ganz in der Sache aufgehen. Und wann ist das der Fall? Praktisch nie in Ihrem Leben.
Lernen Sie, KREATIV zu sein. Kreativ? Auch ich kenne die wunderschönen Theorien, dass man sich nur zurücklehnen muss, am besten violette Hosen anzieht, ein Pfeifchen schmaucht und im traulichen Brainstorming kreative Ideen entwickelt. Natürlich mit indischen Räucherkerzen und leiser Musik.
Ich kenne die Theorien. Nur - ich bin Physiker. Ich glaube, was ich messen kann. Und Kreativität... ist messbar. Für viele von Ihnen neu. Kreativität ist gekoppelt an ein Hormon in Ihrem Gehirn, ein Hormon mit dem Namen ACTH. Adrenocorticotrophes Hormon. Das Kreativitätshormon. Entdeckt vom Nestor Hollmann 1988. Und auch Sie könnten lernen, dieses Hormon zu stimulieren. Und so – messbar – kreativ zu werden, Lösungen zu erhalten.
Man kann das auch anders formulieren: Kreativität ist gekoppelt an ein bestimmtes elektrisches Muster im Gehirn. Da gibt’s in Wien so einen Fachmann Dr. Eggetsberger, der dieses Muster inzwischen schon 25 Jahre erforscht. Ein genialer Mann.
Kreativität also ist machbar, liebe Leser, man muss eben nicht darauf warten. Sie können lernen...
...lernen nicht mehr MÜDE zu werden. Eine wesentliche Entdeckung. Sie glauben doch tatsächlich, der Mensch muss müde werden, wenn der Tag sich neiget. Einer dieser vielen falschen Glaubenssätze, mit denen auch ich groß geworden bin. Das stimmt einfach nicht. Sie müssen nicht müde werden. Sie können lernen, nicht mehr müde zu werden 20 Stunden, 30 Stunden, 40 Stunden, 50 Stunden... Ich habe das bewiesen. Persönlich erfahren. Beim Extremsport genauso wie am Protonenbeschleuniger an der Uni Erlangen.
Oder was glauben Sie, wie man so Wettkämpfe macht: Ein Radrennen von tausend Kilometern am Stück. Das dauert nun einmal knappe 40 Stunden. Und da kann man sich keine Schwächeperioden erlauben. Höchstleistung, ständig wach, herrlich motiviert.
Lernen Sie zu LÄCHELN. Aber eben echt, aus innen, aus sich selbst heraus. Dale Carnegie und Konsorten haben ja völlig recht, ein chinesisches Sprichwort zu übernehmen: " Wenn Du nicht lächeln kannst, mach kein Geschäft auf." Das stimmt ja wirklich. Wenn du nicht lächeln kannst, geh bitte nicht mit Mitmenschen um. Das geht unweigerlich schief. Immer. Recht haben die. Nur diese von Motivationstrainern ausgebildeten Schnäppchenverkäufer, die erkenne ich doch auf 20 Meter. An ihrem falschen Lächeln. Aufgesetzt. Gilt nicht. Stößt ab.
Natürlich ist es schwierig zu lächeln, wenn man Ischias hat und Schulden auf der Bank und muss jetzt etwas verkaufen. Natürlich ist das nicht leicht nur... Der andere durchschaut Sie. Lächeln muss von innen kommen. Lächeln muss echt sein. Lächeln muss wirklich sein. Schauen Sie nur einmal ein Kind an, wenn es Sie anlächelt. Genau das meine ich, das ist echt, das ist wirklich, dabei ist nichts gespielt oder gemacht.
Nur...wo soll’s denn herkommen? Das wird eine der letzten Techniken sein, die Sie heute lernen. Dabei betone ich das Wort "Technik". Ich bin Techniker. Ich bringe Ihnen praktisch Sachen bei. Noch ein Gedicht?
Lernen Sie GLÜCKLICH zu sein, und erneut: aus sich selbst heraus. Sie warten immer auf das Glück. Ist Ihnen das schon einmal aufgefallen? Sie warten immer, dass die Randbedingungen um Sie herum sich ändern, damit Sie glücklich werden. Sie warten immer, dass die Steuern in diesem Land gesenkt werden, damit Sie glücklich werden. Sie werden lange warten.
Sie warten immer, dass die Mitarbeiter in Ihrer Firma endlich einmal die Ärmel hochkrempeln und zu arbeiten anfangen, damit Sie glücklich werden. Sie werden lange warten.
Sie warten immer, dass Ihre Kinder gute Noten aus der Schule mit nach Hause bringen, damit Sie glücklich werden. Sie werden lange warten. Nein, liebe Leser, Glück ist in Ihnen drin. Glück könnten Sie freisetzen, Glück ist gekoppelt an ein Hormon, ein Hormon im menschlichen Körper. Das kann man freisetzen, und wer das einmal gespürt hat, der berichtet mit glücklichen Augen und sagt: DAS WAR GLÜCK. Das sagen Sie das zu mir, nicht ich zu Ihnen.
Seit ich dieses Geheimnis kenne, mache ich mir mein Glück täglich selbst. Ich warte doch nicht mehr ... Ich mache mir mein Glück. Aber weiter geht’s...
Lernen Sie, RUHE und ÜBERSICHT auszustrahlen. Ein unerhörter Anspruch. Finden Sie nicht?
Das soll man lernen können unter täglicher Stressbelastung? Natürlich kann man das lernen. Ruhe und Übersicht sind gekoppelt an einen Stresshormon-Spiegel im menschlichen Körper, an das Cortisol, das Hauptstresshormon. Und das ist hoch bei Ihnen, zu hoch. 180 bis 200 ist es in der Regel. Das weiß ich, weil ich es routinemäßig bei jedem von Ihnen messe. Täglich. Und wenn Sie der mit einem Cortisol von 200 sind (erwünscht ist 50 bis 60), dann sind Sie eben der, dem man es ansieht. Dass Sie schwer arbeiten, dass Sie unter Druck stehen, dass Stress Ihr Leben beherrscht.
Dabei gibt es ja auch die anderen, wie Sie sehr gut wissen: Menschen, die bei gleicher Verantwortung, den gleichen Aufgaben immer so entspannt, so souverän wirken. Das sind die mit dem tiefen Cortisolspiegel, und den kann man selbst einstellen. Man kann den Zahlenwert Ihres Cortisolspiegels beliebig senken und sich selbst damit stressresistent, souverän machen.
Sehen Sie, liebe Leser, solche Dinge meine ich, wenn ich zu Ihnen sage: "Erschaffen Sie sich selbst neu." Fangen Sie noch einmal an, werden Sie ein runder Mensch, werden Sie ein Mensch mit innerer Begeisterung, mit innerem Feuer, wenn sie wollen mit Charisma (nach Eggetsberger).
Da seh ich Sie skeptisch Ihr Haupt wiegen: Wie soll das gehen? Das soll funktionieren an einem einzigen Tag?
Ach, wissen Sie was: Adler hat’s immer gegeben. Adler könnten Sie ja namentlich benennen. Vielleicht fällt Ihnen jemand dazu ein. Adler waren ja nie böse Menschen. Adler haben Bücher geschrieben. Haben sich mitgeteilt. Sie könnten doch nachlesen, wie die diese andere Lebensstufe da oben erreicht haben. Nachlesen zum Beispiel bei den Samurai. Das waren die Schwertkrieger im japanischen Mittelalter. Für uns waren die Herrschaften besonders gute Degenfechter, irgendwie sportlich Höchstleistende. Ein grober Unfug. Die Samurai waren tatsächlich die Adligen, das waren die Professoren, das waren die Vorbilder fürs Volk. Und die haben Bücher geschrieben. Dort könnten Sie nachlesen, wie man "der neue Mensch" wird.
Ich darf’s Ihnen zusammenfassen. Das geht mit drei Worten. Es sind nur drei. Nämlich
BEWEGUNG, ERNÄHRUNG, DENKEN
In diesen drei Worten steckt alles drin, wenn man’s einmal verstanden hat. Es sind drei Worte. Es sind nicht sieben oder zehn oder fünfzehn. Aber andererseits auch nicht ein einziges Wort. Das erkennt man am besten aus Missverständnissen. So ein Missverständnis ist für mit Buddha. Nicht der tatsächliche, wahrscheinlich völlig andere Buddha da drüben, sondern die Buddha- Figur, wie Sie sie kennen. Sie kennen Ihn als Statue, haben ihn vor sich. Da sitzt er, die Beine untergeschlagen, vollfett und grinst. Genau das ist für mich ein Missverständnis.
Ich gestehe diesem Buddha ja zu, dass er jede mentale Technik kennt, die man kennen kann. Ich glaube ganz wirklich, dass Buddha mit seinem Glauben Berge versetzen konnte, nur... lassen Sie diesen Herrn Buddha, wie wir ihn kennen, doch einmal aufstehen und Brötchen einkaufen. Das kann der gar nicht.
Versuchen Sie einmal mit 3 Zentner Lebendgewicht aus dem Schneidersitz hochzukommen. Und wenn Sie’s geschafft haben, haben Sie einen Kreuzbandriss im linken Knie und jammern über den Ischias. Wetten? Und dann versuchen Sie beim Bäcker die vier Stufen hochzukommen mit drei Zentnern: Sie kriegen blaue Lippen bei Herzinsuffizienz und einen Hustenanfall.
Das schafft der nie. Der hat etwas vergessen. Es kann nicht die Bestimmung der Menschheit sein, von uns 7 Milliarden, hier auf diesem Globus herumzusitzen und glücklich vor uns hinzumeditieren. Das ist sicherlich nicht Ihre Bestimmung. Da würden Sie verhungern. Sie müssen sich bewegen, und das hat er vergessen.
Erschaffen Sie sich selbst neu! Dieses Motto finden Sie ja heute an jeder Straßenecke. Das nennt sich Fitnessstudio. Da fangen die Körper an, ihren Körper zu modellieren, ihn um-zuschaffen. Löblich. Hervorragend. Nur, nur, nur in der Regel vergessen die halt die Platte. Das da oben. Ich hab im Studio noch nie ein Gerät gefunden, wo man die Platte beübt. Und ich hab in jede Ecke geguckt.
Es sind drei Worte. BEWEGUNG, liebe Leser, ist eine hohe Kunst. Da ist so ein wesentlicher Satz. Bewegung ist eine hohe Kunst. Ich bekomme vor dem Wort Bewegung mehr und mehr Respekt mit jedem Tag, den ich jünger werde.
Bewegung? Banal, habe ich früher geglaubt. Das tue ich doch gerade, oder? Da spiele ich eben mal Tennis, das wäre Bewegung. Heute weiß ich: Bewegung, die uns nach oben führt, die uns schweben, fliegen lässt, die uns zum Adler werden lässt, ist etwas völlig anderes. Das müssen Sie erst (wieder) lernen. Und Sie können das lernen.
ERNÄHRUNG – naja, da haben Sie Bilder, die gleichen wie ich. Sie gehen in ein Zwei-Sterne-Restaurant, lassen sich 8 Gänge servieren und versuchen dann, vorsichtig, aufzustehen. Klappt nicht. Da müssen Sie erst mal Ihren Gürtel weiter machen und "börg" – aufstoßen. "Das war heute wieder gut". Ja, ja, diese Bilder von der Ernährung, die haben wir eben. Ganz falsch.
Ernährung lernt man viel eher dann, wenn man einmal einen Sportkanal im Fernsehen einschaltet und beobachtete, wie 100 m Läufer, wie 400 m Läufer, wie 1000 m Läufer an ihren Arbeitsplatz gehen. Gucken Sie mal hin. Wissen Sie wie die gehen? Die hüpfen so. Die hüpfen immer so komisch. Die sind so hüpferig. Sehen Sie: Das ist Ernährung. Das ist richtige Ernährung. Die kennt kaum jemand. Zwei der besten Köche dieser Welt, einer in Südfrankreich, einer in Nordspanien, die wissen das. Die haben Gerichte komponiert, Kochbücher geschrieben, genau darüber, wie man vom Tische aufsteht, innerlich hüpfend, leicht, beschwingt.
Stellen Sie sich nur einmal vor, die gesamte Belegschaft von VW oder Mercedes käme Montag früh hüpfend zur Arbeit. Leicht und beschwingt. Wissen Sie was? Da gäbe es keine Tarifkonflikte mehr. Die Leute würden sich angucken und... verstehen. Das Wort heißt Empathie. Man lächelt sich an. Hüpfend.
Und DENKEN. Ein weites Feld, habe ich immer gedacht, unübersichtlich. Das gibt es so viel. Ach, stimmt gar nicht. Ich habe in meiner Bibliothek einmal nachgemessen: 7 Meter und 26 Zentimeter über das Denken. Das wird Ihnen ganz ähnlich gehen. Man sammelt ja so alles, über Esoterik, Autosuggestion, über positives Denken, Meditation und was es so alles gibt. Darf ich Ihnen diese 7 Meter und 26 Zentimeter einmal zusammenfassen? Das geht ganz einfach:
Sie haben alle hinter dem Ohr einen kleinen schwarzen Knopf. Und wenn Sie diesen kleinen schwarzen Knopf drücken – klick – strömt die Kraft des Windes durch Ihr Leben und Sie müssen nichts mehr tun. Buchstäblich. Wie beim Adler: Der breitet die Flügel aus und die Kraft des Windes trägt ihn. Noch einmal ganz wichtig: Das ist ein Faktum. Kein Wunschtraum. Und genau so funktioniert das beim Menschen. Frage ich mich: Weshalb wissen das so wenige?
Dieser kleine Knopf hinter dem Ohr – klick – ist das zentrale Geheimnis jeder Religion.
Auf diesen Satz bin ich stolz. Wer weiß das noch? Da können Sie nach Borneo gehen und die Eingebornen befragen, da können Sie das Christentum nehmen, völlig gleichgültig: Jede Religion auf diesem Globus beruht auf diesem kleinen schwarzen Knopf hinterm Ohr – klick – und die Kraft des Windes... Sie werden es wieder erkennen.
Hinter diesen drei Worten steckt natürlich noch viel, viel mehr. Dahinter steckt auch mein Hobby. Mein Hobby ist die ewige Jungend.
Wissen Sie, nicht das ewige Leben. Das ist ein bisschen lächerlich. Kein Mensch möchte tausend Jahre alt werden, um dann 950 Jahre im Rollstuhl herumgekarrt zu werden. Nein, das will niemand. Aber sie alle und auch ich haben den gleichen Wunsch. So lange wir leben, und es ist dabei völlig gleichgültig ob 80 oder 100 Jahre, solange wir leben, wollen wir fit sein, dynamisch sein, im Hirn funktionieren, uns noch freuen können, unser Geld ausgeben können und solche Sachen. Wie das Luis Trenker einmal so unnachahmlich ausgedrückt hat: Mit 90, hat er gesagt, will ich mir meine Schuhe noch selbst zubinden können. Recht hat er.
Luis Trenker war immer ein Vorbild für mich. Der hat meines Wissens in seinem Leben nur einmal einen Fehler gemacht. Ein einziges Mal. Er ist nämlich mit 97 Jahren erstmals in ein Krankenhaus gegangen. Und das war’s dann auch. Der hat einfach nicht vorher nachgedacht, weshalb ein Krankenhaus Krankenhaus heißt. Da muss man natürlich einmal erst draufkommen. Bevor man reingeht.
Naja, da lachen Sie immer, aber Ihre Kinder bringen Sie im Krankenhaus auf die Welt, und dann wundern Sie sich.
Luis Trenker hat mit 90 ein Video herausgegeben. Bemerkenswert. Da quasselt der zweieinhalb Stunden am Stück. Den können Sie einfach nicht bremsen. Und in diesem Video hat er bemerkt: "Wissen Sie was, ich mit 90, ich bin fei jung!"
Wenn so ein Mensch sich als jung bezeichnet, dann ist das nicht einfach so daher gesagt. Jugend, liebe Leser, kann man messen, kann man exakt festlegen. Sie kennen ja meinen Satz: Nicht raten, nicht philosophieren, nicht schwätzen, sondern messen. Die Welt würde anders aussehen, wir Menschen würden ganz anders miteinander umgehen, wenn wir uns auf messbare Fakten beziehen würden...
Jugend also kann man messen. Wir sind darauf gekommen über einen der größten Industriekonzerne dieser Welt, nämlich General Motors. Die haben sich Ende der 50er Jahre mal eine hochintelligente Frage gestellt. Nämlich: Wir, GM, stellen jeden Tag neue Leute ein. Von denen wollen wir etwas die nächsten 30 Jahre, und denen zahlen wir auch einen Haufen Geld. Nur – wir wissen heute schon, dass 10 % uns betrügen. Uns enttäuschen. 10 %, das sind die, die am Montag regelmäßig blau machen, die häufig krank sind, die auf Kur müssen, die Betriebsunfälle haben – das sind übrigens immer die gleichen, hochinteressant – und da haben die sich überlegt: Können wir diese 10 % von vorneherein aussieben. Die Frage war wirklich gut.
So wurde ein Messprogramm entwickelt. Gemessen haben sie bei den jungen Leuten so Dinge wie Kraft oder Ausdauer oder die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems, das Lungenvolumen, die Reflexgeschwindigkeit, das Koordinationsvermögen, den Intelligenzquotienten.
Intelligenzquotient. Kennen Sie? Das ist die inzwischen ja heftig angezweifelte Zahl, von der wir glauben, sie sollte wenigstens die Körpertemperatur erreichen. Ja mei, die Ansprüche sind eben sehr gesunken in den letzten Jahren.
Aber zusammengenommen hat man all diese Messparameter genannt "Arbeitskapazität", im Original work capacity. Und diese Arbeitskapazität ist ein wundervolles Maß für körperliche Leistungsbereitschaft, für geistige Leistungsbereitschaft. Da muss einfach alles stimmen.
Sehen Sie: Das ist ein Maß für Jugend. Und diese Zahl könnte man bei jedem von Ihnen bestimmen. Die hat ihr Maximum nicht etwa, wie man glauben könnte, mit 16, oder 17 Jahren... oh nein: Mit 25 Jahren.
Mit 25 erreichen Sie Ihr Maximum, dann begradigt sich die Kurve, bleibt horizontal etwa bis zum 30ten Lebensjahr. Sie sind zwischen 25 und 30 also maximal leistungsfähig.
Und ab dem 30ten Lebensjahr geht’s dann nur noch bergab. Das stimmt ja tatsächlich. Wie kennen auch genau die Geschwindigkeit: 1,5 % pro Jahr. Heißt, dass Sie in 10 Jahren 15 % den Bach hinunter gerutscht sind, dass Sie so etwa mit 60 die Hälfte wert sind, und mit 90 praktisch tot. Das ist ein Fakt. Auch Sie glauben das. Aber... das ist wieder einer dieser falschen Glaubenssätze, an denen wir hängen. Weshalb? Ja, weil wir die Wahrheit dort draußen ja tatsächlich sehen: Wir sehen ja die älteren Herrschaften am Stock oder im Rollstuhl.
Als man diese Tatsachen über work capacity und Jugend erstmals veröffentlichte, standen Leute , Experten auf und sagten: Stimmt zwar, aber... das muss nicht so sein. Und wegen dieses "muss nicht so sein" hören Sie mir heute zu.
"Muss nicht so sein" hat als erster gesagt der damals berühmteste Leistungsphysiologe dieser Welt, Prof. Costill. Der meinte nämlich: Wenn Sie’s richtig machen – und darüber unterhalten wir uns heute – wenn Sie’s also richtig machen, kann die Kurve ganz anders verlaufen: Dann können Sie Ihre jugendliche Leistungsfähigkeit ab dem 25ten Lebensjahr bis ins 60te Lebensjahr aufrecht erhalten. Sie können, so behauptete Costill, mit 60 exakt so leistungsfähig und jung im Gehirn und im Körper sein wie mit 25.
Und das hat er bewiesen. Kann man ja messen. Verstehen Sie die Implikation?
Auch ich lese jeden Montag die "deutsche Krankheit". Das Zitat stammt vom Philosophen Prof. Alfred Grosser aus Frankreich. Der den Satz geprägt hat: die Deutschen haben nur eine Krankheit, die nennt sich "der Spiegel". Denn: Wenn Sie den Spiegel durchgelesen haben, wie ich das seit 50 Jahren jeden Montag tue, dann hassen Sie am Schluss wieder 7 neue Leute mehr, die sie vorher gar nicht gekannt haben. Muss das gesund sein...
Man kommt sich jedes Mal vor wie der letzte Aufrechte: Um einen herum nur Betrug, Unterschleif, Bestechung. Genauso wird es uns suggeriert von der "deutschen Krankheit". Die ich heute, leicht vorgealtert, anders lese: die schlage ich als erstes hinten auf. Hinten finden sich die Todesanzeigen. Die interessieren mich am meisten. Weshalb? Da werden berühmte Menschen porträtiert, die in dieser Woche gestorben sind. Die interessieren mich. Und da finde ich viel zu häufig 60 jährige, 65 jährige, 70 jährige, die dahingeschieden sind. Menschen, denen wir viel verdanken, und von denen wir noch viel erwarten hätten können.
Konjunktiv. Jetzt sind sie tot. Mit 60. Und da steht er auf, der berühmteste Leistungsphysiologe dieser Welt und sagt: Alles Kokolores. Laut seiner Kurve geht es mit 60 erst los. Da hören Sie mir regelmäßig mit dem Denken auf. Denn die Kurve bedeutet doch mit 60 sind Sie 30. Und jetzt, mit 60 können Sie langsam anfangen, zu lumpen, also abzubauen. Sich zu vernachlässigen. Alt zu werden.
Nur, wenn sie mit 60 schon tot sind? Dann fällt dieses herrliche Gedankengebäude einfach in sich zusammen.
Das schönste an der Geschichte: Immer wenn Costill seinerzeit die berühmten Vorträge gehalten hat über Leistung und Jugend, stand hinten einer auf. Hinten im Auditorium. Das war Prof. Walter Bortz. Von der Uni Palo Alto in San Franzisco. Damals der berühmteste Altersforscher dieser Welt, der Vorsitzende der "gerontologischen Gesellschaft" in den USA. Und der stand auf und sagte "That’s wrong, John, that’s wrong. Not until 60, but until 70!"
Sie können, so widersprach er, Ihre jugendliche Leistungsbereitschaft sogar bis zum 70ten Lebensjahr aufrechterhalten. Und natürlich hatte er, ganz Wissenschaftler, recht. Der hatte dieses hohe Alter ja auch schon erreicht.
Glaubt man nicht. Glauben Sie nicht. Weiß ich. Ach wissen Sie: Kommen Sie doch einfach mal mit. Im Oktober. Nach Hawaii. Da gibt es diesen komischen Triathlon, wie Sie wissen. In Wahrheit ein vernünftiger Marathonlauf. Wird also nicht wie beim normalen Lauf einfach losgeprescht, sinnlos übersäuert, sondern da wird erst einmal ... gebadet. In aller Ruhe. Dann wird sich auf dem Radl warm gestrampelt. Tut den Muskeln gut. Bereitet vor. Und dann, dann erst geht man gut präpariert in den Lava-Hitze-Marathon hinein.
Und da gibt’s Exemplare, die 60, 65, 70 Jahre alt sind. Seit neuestem auch eine Dame mit 82 Jahren, die wir soeben in Roth beim Ironman erleben durften. Sehen Sie... die leben all das längst, wovon wir hier gerade sprechen.
Aber es kommt ja noch schlimmer:
Natürlich kriegt der eine oder andere von Ihnen beim Lesen dieses Vortrages plötzlich einen so traurigen Blick. Wenn er nämlich verinnerlicht, dass er mit 30 etwas tun hätte sollen. Damit er mit 50, 60, 70 noch leistungsstark ist. Nur... er ist jetzt schon 32. Der Zug ist offenbar abgefahren. Für diese bedauernswerten Menschen gibt es noch eine ganz andere Messkurve, die dann geht wie folgt:
Beim 25ten Lebensjahr erreicht die Leistungsfähigkeit ein Maximum und ... steigt dann langsam weiter an bis 60, bis 70. Der Grad der Jugend nimmt also zu. Der Pfeil zeigt nach oben. Heißt:
Liebe Leser, es ist völlig wurscht, an welchem Punkt Sie gerade stehen. Lumpen Sie weiter, alles schnurz piepe, warten Sie ruhig noch 10, 15 Jahre. Ich hab doch auch bis 45 gewartet, bevor ich gemerkt habe, dass ich mir nichts mehr merke. Ich weiß nicht, ob Sie diesen Zustand bereits kennen.
Sie können also ruhig bis zum 50ten LJ warten... und dann, wenn Sie’s richtig machen, und wie das geht, lesen sie in allen meinen Büchern, denn können sie Ihre eigene jugendliche Leistungsfähigkeit, die Sie persönlich mit 25 hatten, noch übertreffen. Der Pfeil geht also nach oben und das ist neu.
Hatten Sie bisher geglaubt, dass Sie sich mit sehr, sehr viel Anstrengung und Kasteien vielleicht einigermaßen fit und jung erhalten – einigermaßen – dann lassen Sie sich sagen: Wir sind heute weiter. Wir wissen heute mehr. Wir sprechen über den Pfeil nach oben. Und genau dies ist mein Hobby geworden, zu diesem Thema sammle ich jede nur mögliche Information – und gebe sie weiter in den täglichen News, wie Sie wissen.
Der Traum von der andauernden Jugend... ist längst kein Traum mehr. Ist wissenschaftliche Wahrheit.