Hier geht es um Weißbrot, Ballaststoffe und das Mikrobiom. Erinnern Sie sich? Dass der Mensch zu 75% aus Bakterien besteht? Unter anderem der Darmflora. Und die scheint doch wichtiger zu sein, als ich jedenfalls bisher angenommen habe (News vom 10.01.2016)
In der News über das Mikrobiom ging es um Genetik. Was wird denn nun vererbt? Die Gene? Das Proteom (also die Eiweiße) oder letztendlich doch das Mikrobiom? Oder andersherum gefragt: Welche dieser drei Grundbausteine können wir durch unseren Lebensstil am schnellsten ändern? Das scheint das Mikrobiom zu sein.
Hier gibt es neue, hochinteressante Ideen: Da hat man Mäuse auf Diät gesetzt. Hat sie mit ballaststoffarmer Kost gefüttert und prompt Mangelzustände erzeugt:
Die Artenvielfalt
und die Anzahl
der Bakterien im Darm war geringer als bei Tieren mit ballaststoffreichem Futter. Zum Glück erholte sich die Darmflora wieder, sobald faserreiche Nahrung gegeben wurde.
Die Überraschung kam dann, als man zuwartete. Als man die Nachkommen der Diätmäuse untersuchte: Die hatten plötzlich auch ein verändertes Mikrobiom. Und das wurde immer schlimmer: von Generation zu Generation verarmte die Darmflora immer stärker. Und dann half nichts mehr: weder durch erneut ballaststoffreiche Diät, noch sogar durch Transplantation (Bakterienübertragung), konnte nach einigen Generationen die ursprüngliche Vielfalt der Mikroorganismen wiederhergestellt werden.
Fazit: Wenn Sie also am Ende einer solchen Generationenkette stehen, hilft Ihnen leider gar nichts. Dann können Sie sich noch so gesund ernähren, die Darmflora wird immer verarmt sein. Eine mir jedenfalls völlig neue Idee.
Quelle: Nature, Stanford University