Heißt Amyotrophe Lateralsklerose. Eine Motoneuronenerkrankung. Spricht fortschreitende Lähmung. Ihnen bekannt von Stephen Hawking. Abhilfe keine bekannt.
Wieder so eine Resignationskrankheit. Kann man sich nur wünschen, dass man nie davon betroffen wird. Passiert aber leider doch gelegentlich.
So einer jungen, schlanken, immer gesunden Dame, die seit zweieinhalb Jahren am linken Bein eine fortschreitende Lähmung bemerkt. Der Neurologe: Fußheberschwäche. Keine erkennbare Ursache.
Diese typische Aussage war wenig erheiternd. Die Dame hat begonnen, sich dagegen zu wehren. Geübt. Ist auf den Heimtrainer. Und dennoch sind im Laufe der Jahre die Wadenmuskeln total verkümmert, jetzt verschwindet auch die Oberschenkelmuskulatur.
Also erneut Neurologe. Er vermutet "Polyneuropathie oder Störung der Neuronen" und empfahl Krankenhaus. Jetzt kommt ein kluger Satz:
"Da es aber für die angedachten Krankheiten in der Schulmedizin keine Therapie gibt, habe ich darauf verzichtet".
Denn unausgesprochen stand hier im Raume "ALS". Kann man nichts machen. So kam die Dame zu mir.
Ich habe eine klare Vorstellung von dieser wirklich schweren Krankheit: ALS ist eine freie Radikalen-Erkrankung. Das wars auch schon. Also sollte man sich tunlichst und schleunigst belesen und sich mit dem Thema Antioxidantien auseinandersetzen. Nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Genau so hab ich mit der Patientin gesprochen.
Weshalb ich Ihnen das alles aufschreibe?
Wegen der Mail Januar 2016:
"Vor drei Wochen habe ich mit der Einnahme der ersten Präparate begonnen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich einen kümmerlichen linken Unterschenkel, der eine rötlich-lila Färbung aufwies und immer kälter wurde.
Nach zwei Wochen waren diese Färbung und diese Eiseskälte verschwunden.
Außerdem fand erkennbar Muskelaufbau statt – das war mir bis dahin mit all meinen Bemühungen nicht gelungen. Der Muskelaufbau geht erkennbar weiter.
Inzwischen sieht mein linker Unterschenkel genauso aus wie mein rechter, hat wieder Form und Festigkeit, ist halt nur noch deutlich schlanker.
Außerdem brodelt in mir eine unglaubliche Energie.
Würde ich das nicht selbst erleben, ich würde es nicht glauben."
Meine Kollegen, die mir auch Briefe schreiben, glauben das oft nicht. Die glauben offenbar an Schönfärberei. Ich weiß nicht:
Ich glaube dem Patienten. Der wird’s ja wohl wissen. Der hat sein Leid ja täglich vor der Nase, oder?
Was hier steht, ist einigermaßen ungeheuerlich. Hier steht nämlich, dass man gegen eine Krankheit (Zitat: Ich war bei vielen Ärzten, keiner weiß was) eben doch etwas tun kann. Niemals würde ich behaupten, ALS sei heilbar. Aber ganz offensichtlich kann man gegen die Folgen zumindest etwas tun.
Alles Weitere wird sich herausstellen. Auch wir Ärzte sollten neugierig bleiben. Und sollten uns bewusst sein, dass wir eben nicht alles wissen (kann man nichts machen…). Es gibt in meinen Augen kein schlimmeres Wort von einem Arzt als den Begriff "austherapiert". Der ja ganz offiziell von der Ärztekammer benutzt wird.