Die Enzym-revolution Teil II

Der GROSSE Irrtum

Auf diesem Irrtum sind viele Märchen aufgebaut. Hier kommt man aber erst durch Messung weiter.

Alle großen Entdeckungen beruhen auf Beobachtung oder Messung, nicht etwa auf theoretischer Überlegung. So hatte Newton das Gravitationsgesetz erfunden, als ihm ein Apfel auf den Kopf gefallen sein soll. Und er nachgedacht hat, das Experiment wiederholt hat usw. So kam Einstein erst auf die Relativitätstheorie, als wissenschaftlich gesichert gemessen wurde, dass die Lichtgeschwindigkeit konstant ist. Eine Behauptung, die jeglicher menschlicher Vernunft wiederspricht. Es muss doch einen Unterschied machen, ob das Licht eines Zugscheinwerfers mit voller Geschwindigkeit auf mich zurast, also die Zuggeschwindigkeit sich zur Lichtgeschwindigkeit addiert, oder ob der Zug rückwärts fährt, also seine Geschwindigkeit abgezogen wird. Tut es aber nicht. Lichtgeschwindigkeit ist konstant. Völlig unverständlich. Erst durch Einstein erklärbar.

Das Experiment hier ist die Spiro-metrie. Man miss den RQ. Der sagt uns, wie viel Prozent der verbrannten Energie aus Zucker, und wie viel aus Fett stammt. Also übersetzt: er gibt uns die Menge der aktiven Fettenzyme in der Muskulatur an. Die können 0 Prozent sein, oder 100 Prozent, oder jede Zahl dazwischen. Das ist DER SCHLÜSSEL.

Denn diese Prozentzahl, z.B. 20 Prozent, gilt immer, gilt in Ruhe, gilt unter Bewegung bis zur Anaeroben Schwelle. Dann allerdings wird diese Zahl immer 0: In Sauerstoffnot wird immer 0 Prozent Fett verbrannt. Immer.

Ist der Prozentsatz der fettverbrennenden Enzyme von Anfang an 0, wie häufig bei meinen sitzenden Patienten, dann bleibt der auch 0, ob die jetzt Sport treiben oder nicht. Das sind die dicken Marathonläufer. Das sind die Sportler, die nie abnehmen. Und ist der Prozentsatz 80 oder 100%, so gilt das in Ruhe gleichermaßen wie in Bewegung (Aerober Bewegung). Das sind die Menschen, die aufs Essen überhaupt nie achten müssen. Die ihr Fett immer, konstant, rund um die Uhr verbrennen. Das ist deren Geheimnis, das ist der Schlüssel.

Wenn man diese Messung, nämlich: den Prozentsatz fettverbrennender Enzyme, verstanden hat, braucht man nur nachzudenken, wie man diesen Prozentsatz möglichst auf 100 Prozent erhöht. Und man hat gewonnen. Für immer. Ob man nun Sport treibt oder nicht.

Sport wird dann nur ein zusätzliches Mittel, um den Umsatz an Kalorien etwas zu fördern, etwa um den Faktor 6 (für kurze Zeit). In Ruhe verbrennt man ca. 100 Kalorien, bei schnellem Joggen 600 Kalorien pro Stunde. Sport ist also nur ein zusätzliches Hilfsmittel. Kommt freilich hinzu, dass Sport die Fettverbrennung auch effizienter macht, die Betaoxidation ankurbelt (News vom 03.01.2012). Dennoch: Es kommt in erster Linie darauf an, möglichst ständig 100 Prozent fettverbrennende Enzyme zu besitzen.

Wissenschaftlich korrekt: Mitochondrien zu besitzen, die zu 100 Prozent die Fähigkeit haben, Fett zu verbrennen. Die freilich jederzeit umschalten können, wenn man massiv Kohlenhydrate zu sich nimmt. Denn wir wissen: Kohlenhydrate werden leichter verbrannt, mit 10 Prozent weniger Sauerstoffaufwand, was die Mitochondrien natürlich wissen und nutzen.

Die alles entscheidende Frage, der wirkliche Schlüssel ist also der Trick, die Anzahl der fettverbrennenden Enzyme zu vermehren. Und der ist denkbar einfach:

Mach den Mund auf!