Schau schau. Na sowas. Ei gucke da. Diesen Satz zitiert mir soeben eine Patientin, zum dritten Mal (noch einmal: zum dritten Mal) in der Klinik wegen Krebs. Also zwei-maliges Rezidiv. Jetzt bleibt nur noch Chemotherapie.
Und die bekommt gesagt von ihren Onkologen: Bitte keine Vitamin C-Infusion.
Diese "störe" die chemotherapeutische Behandlung.
Die gleichen Onkologen, befragt zum Thema Vitamine und deren Sinn und Unsinn, würden beschwören, dass Vitamine einschließlich Vitamin C schlichter Unfug seien. Würden gegen Krebs nicht helfen.
Und jetzt plötzlich, wenn es um ihr so ach so heiliges Zellgift geht, das schlimmste Gift, dass ein Mensch seinem Mitmenschen verabreichen kann (in der Not, wohl verstanden), werden die Herren plötzlich empfindlich: Diese völlig überflüssigen, unwirksamen Vitamine "stören" das Zellgift.
Sind also plötzlich hoch potent und wirksam.
Lassen Sie uns kurz das Hirn einschalten und vernünftig werden:
Vitamin C hat eine Halbwertszeit im Blut von 2,9 Stunden. Wenn Sie also heute Vitamin
C-Infusionen bekommen, morgen die Chemotherapie, das Ganze also zeitversetzt, dann merkt die Chemotherapie von dem Vitamin C gar nichts mehr. So etwas nennt man schlichte Naturwissenschaft. Ich betone das Wort "schlicht!".
Viel wichtiger die folgende Überlegung: Wie wirkt Chemotherapie? Dieses Gift erzeugt in jeder Körperzelle massiv freie Radikale. Und hoffentlich in der Krebszelle, die eine höhere Stoffwechselrate hat, mehr freie Radikale als in den gesunden Zellen. Einverstanden. Freie Radikale in dieser Konzentration zerstören, töten Zellen. Beide: Krebszellen und gesunde Zellen. Hoffentlich ist der Krebs früher gestorben als der Patient. Ich meine das ganz anständig und respektvoll. Habe ja selbst oft genug solche Infusionen angehängt….
Wie wirken Vitamin C-Infusionen? Vitamin C in dieser hohen Dosis (und nur dann) erzeugt massiv H₂O₂, also Wasserstoffperoxid, ein starkes Zellgift, ein Antioxidans in jeder Zelle. Nur: Gesunde Zellen besitzen noch das Enzym Katalase. Und das baut blitzschnell dieses H₂O₂, diese freien Radikale ab. Die arme Krebszelle ist benachteiligt: Hat keine Katalase mehr, ist dem Gift schutzlos ausgeliefert. Stirbt.
Ist das nicht wundervoll? Sollten wir uns eigentlich nicht verneigen und bedanken für die Möglichkeit, Vitamin C zu infundieren? Das NIH als oberste Forschungsinstitution dieser Welt glaubt dies. Können Sie nachlesen.
Fazit: Vitamin C-Infusionen verstärken die Wirkung von Chemotherapie. Beide Infusionen erzeugen freie Radikale in der Krebszelle und töten die gleich doppelt so schnell. Die gesunden Zellen werden vom Vitamin C überhaupt nicht berührt, leider aber von der Chemotherapie. Kann man nicht ändern.
Verstehen Sie nach obig gesagten noch, weshalb deutsche Onkologen meiner Patientin von Vitamin C-Infusionen während der Chemotherapie abraten? Und die das glaubt?
Immer wieder zitiere ich Prof. Antes, Cochrane Institut Freiburg.
"80% der deutschen Ärzte sind vom globalen Wissenspool abgeschnitten. Das gilt auch für Universitäten".
PS: Ist der Mensch lernfähig? Was glauben Sie? Wenn ich zum dritten Mal mit der gleichen Krankheit Krebs im Krankenhaus vorspreche, ... beschleichen mich dann Zweifel an der Behandlungskunst meiner Onkologen oder nicht? Was meinen Sie?
Oder hat der Mensch ganz generell glücklicherweise die Gabe der Resignation? Kann man halt nichts machen? Die Idee sollte man nicht gleich einfach so beiseiteschieben. Könnte ich jetzt 20 Seiten weiter schreiben zum Thema Corona. Sie haben schon gemerkt: Das lass ich lieber.