Krebs: Molekulare Schlüsselstellen

Dass Chemotherapie nicht der Weisheit letzter Schluss ist, weiß natürlich jeder. Auch wir Ärzte. Laut Umfrage würden sich ja über zwei Drittel der Ärzte selbst keine Chemotherapie anlegen lassen. Sagt eigentlich schon alles. Es werden nun einmal leider nicht nur Krebszellen, sondern auch normale, gesunde Körperzellen, also das menschliche Immunsystem mit abgetötet. Da kommt man dann ins Zweifeln.

Chemotherapie hilft Wunder bei bestimmten Blutkrebsen. Gerade bei Jugendlichen. Bitte vergessen wir das nicht. Wirkt aber in mehr als 50% der Krebsfälle eben gerade nicht: Laut Professor Hölzel, München, 2004, wirkt Chemotherapie eben gerade nicht lebensverlängernd bei den vier Hauptkrebsarten mit Metastasen. Und das ist die überwiegende Zahl. Dass diese Patienten dennoch mit Chemotherapie behandelt werden… hat andere, oft rein menschliche Gründe. (Ein Chefarzt: Der Patient erwartet das).

Neue Hoffnung macht uns nun die Uni Saarland. Dort findet Professor Jörg Reichrath:

"Bei vielen aggressiven Krebsarten bringt eine solche Behandlung (Chemotherapie) nichts, der Tumor kommt zurück."

Ursache seien einzelne Tumorzellen (nämlich Stammzellen), die gegenüber Chemotherapie resistent sind und sich trotz Behandlung weiter teilen. Also sucht Professor Reichrath mit einer ganzen Gruppe von Wissenschaftlern (22 Länder) nach wirksamen Alternativen.

Jetzt erst? Wieviel Jahrzehnte gibt es Chemotherapie?

Die Grundidee beruht laut Reichrath auf der Tatsache:

"Im Vergleich zu normalen Zellen verhalten sich Tumorzellen anders. Sie nehmen zum Beispiel mehr Glukose auf, bilden verstärkt Milchzucker, ihr Mechanismus für den natürlichen Zelltod ist ausgeschaltet und in der DNA häufen sich Schäden an."

Heißt: Dr. Coy, Frau Prof. Kämmerer werden langsam bekannt. Langsam. Sehr langsam. Freilich:

  • Statt nun einfach die Glukose zu stoppen, die Vergärung zu neutralisieren

  • sucht man verschiedene Wirkstoffe gegen das Tumorwachstum.

Interessanterweise Substanzen, die in "Pflanzen und Lebensmitteln" vorkommen, Beispielsweise Resveratrol. Seltsam. Ich dachte hier wüssten wir schon einigermaßen gut Bescheid (Beliveau, News vom 08.12.2010 www.strunz.com). Haben wir es hier wieder mit einem Ausweich-Projekt zu tun, das den zentralen Mechanismus, nämlich

  • Ketose

einfach nicht wahr haben will? Ich glaube schon.

Quelle: n-tv.de 19.11.2015