Lohnt es sich wirklich

vernünftig, gesundheitsbewusst zu leben? Sich ein bisschen Mühe zu geben? Disziplin walten zu lassen? Neueste Antwort: Nein, lohnt sich nicht.

In JAMA 2011, November 16; 306 beweisen Forscher etwas höchst Kurioses: je schlampiger man lebt, je mehr Risikofaktoren für Gefäßverkalkung man hat, desto besser überlebt man einen etwaigen Herzinfarkt. In Zahlen: Sehr gesunde Menschen ohne jeden Risikofaktor sterben in 15 %, Menschen mit 4 bis 5 Risikofaktoren sterben nur in 4 % dann, wenn der Infarkt eintritt.

Was nun? Sollten wir eben doch, wie uns der Chefarzt und Psychiater Dr. Lütz (News vom 14.04.2008 auf www.strunz.com) in seinem neuesten Buch soeben rät, uns den Weihnachtsschmaus nicht verderben lassen? So richtig reinhauen? Im Volksmund:

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Seine Begründung: "Gesundheit ist nicht das höchste Gut"

(WamS 51/2011). Tja. Als ich die überraschende Nachricht oben wieder einmal in vielen deutschen Zeitschriften und Zeitungen fand, habe ich mir also die Arbeit besorgt. Es ist immer, immer wieder das gleiche.

Da wurden untersucht immerhin 542 008 Patienten. Davon starben 39 000 mit 57 Jahren. Das waren die mit den Risikofaktoren. Dagegen starben nur 11000 mit 72 Jahren, also 15 Jahre später. Das waren die ohne Risikofaktor.

Das war schon alles. Plötzlich zeigt sich ein gänzlich anderes Bild. Mit Risikofaktoren stirbt man in Wirklichkeit knapp vier mal schneller und sogar 15 Jahre früher.

Die immerhin erstaunliche Tatsache, dass der "Gesunde" ein

relativ (!) höheres Todesrisiko hat, liegt wohl an zwei Tatsachen:

  • Man glaubt's ihm nicht, den Infarkt...und wartet ab

  • Der Gefährdete, der seit Jahren vor sich hin kränkelt, entwickelt im Herzen Umgehungskreisläufe, Kapillaren. Die helfen im Notfall. Längst bekannt.

Wird es auch Ihnen, lieber Leser, nicht langsam langweilig? Immer die gleiche Tendenz…