Histamin und Vitamin C

Histamin kennen Sie. Selbst wir Nicht-Allergiker wissen, wie sehr Brennnesseln brennen. Und dieser Brenn-Stoff ist enthalten in den sogenannten Mastzellen des Menschen. Kommt vor in den Schleimhäuten, den Bronchien, dem Darm.

Und wird dort durch allergische Reaktion freigesetzt. Halten Sie einmal Ihre Hand in einen Brennnesselbusch. Dann wissen Sie, wie ein Allergiker leiden kann. Histamin.

Übersetzt: Jucken, Schmerz und verkrampfte Luftröhre (Asthma).

Histamin wird beim Gesunden zum Glück rasch abgebaut. Von einem Enzym. Inzwischen sind Sie ja alle Medizinexperten: Sie können sich vorstellen, dass es auch Menschen mit wenig von diesem Enzym gibt. Wenn die dann Histamin essen, zum Beispiel Käse oder Rotwein trinken, geht’s rund im Bauch. Steigt Histamin zu stark an.

Das nur als Einleitung. Bisher war ja alles Drohmedizin. Jetzt kommt die Frohmedizin. Es gibt – wieder einmal – ein simples, schlichtes Gegenmittel, wenn man an Histamin leiden sollte. Hatten Sie soeben verklausuliert in den News gelesen vom 11.5.15. Finde ich präzise beschrieben in einer wiss. Arbeit:

Vitamin C, nur 7,5 g (handelsüblich) als Infusion senkt den gemessenen Histaminspiegel im Blut bei Allergikern um 49, 3 %. Also um die Hälfte.

Je stärker der Histamin-Ausgangsspiegel, also je mehr der Patient an Allergie leidet, desto stärker war der Reduktionseffekt. Also über 50 %.

Wäre ich Allergiker, wäre ich Asthmatiker, würde ich jetzt eine eigene wiss. Studie erfinden: Ich würde mir 14 Tage hintereinander jeden Tag diese Kurz-Infusion geben lassen. Und dann gucken, was passiert. Bleibender Erfolg?

Wie wär’s?

Quelle: Naunyn Schmiedebergs Arch Pharmacol 2013; 386(9): 789-93

PS: Den Witz mitbekommen? Die Pharmaindustrie entwickelt – durchaus lobenswert bemüht – ein Antihistaminikum nach dem anderen. Mehr oder weniger wirksam. Selbstverständlich mit Nebenwirkungen wie wirklich extremer Müdigkeit. Dumm aber auch: Gibt’s längst. Nennt sich Vit C. Kommt aus der Natur. Kann man leider nichts dran verdienen. Sagen Sie mal, liebe Mitmenschen: Wie gehen wir miteinander um?