Eine tückische Frage. Geeinigt haben wir uns – ganz in meinem persönlichen Sinne – auf genetische Belastung. Ihr gemessenes Cholesterin ist Ihnen genetisch vorgegeben.
Diese Erklärung hat mir sehr gepasst, weil mein Cholesterin ja schließlich jahrzehntelang 362mg war. Und ich ein sehr schlanker Mensch.
Geeinigt haben wir uns auch, dass man sehr viel Cholesterin (Eier etc.) essen kann, ohne dass Ihr Blutcholesterin merkbar ansteigt. Also…. Können wir essen was wir wollen? Ist die Ernährung unschuldig?
Sehen Sie, das ist ein Trugschluss. Was kaum ein Mensch weiß, ist Biochemie. Biochemische Abläufe. Und die sind – glauben Sie mir – hoch, hoch interessant. Da gehen einem die Äuglein über.
Und plötzlich versteht man, wie man hohe Blutfette ganz einfach verändern kann oder besser gesagt verändern könnte.
Versuchen Sie, im folgenden biochemischen Ablauf einfach den ersten und den letzten Punkt zu erfassen. Alles dazwischen sind zwar Tatsachen, aber nicht besonders interessant.
Ist das nicht verblüffend? Mehl und Zucker machen erhöhte Triglyceride und Cholesterinwerte. Mehl und Zucker sind in den Augen des Normalmenschen völlig unschuldig, was Fett angeht.
Wie man das herausfindet? Ich gucke mir jeden Abend im Gasthaus übergewichtige Gäste an. Wie sie sich beim Essen zieren, Salat bestellen, möglichst fettarme Soßen, aber eine Brezel nach der anderen schon vor dem Essen hineinstopfen. Hat ja nichts mit Fett zu tun.
Und eine Kartoffel nach der anderen hineinstopfen. Hat ja nichts mit Fett zu tun.
Informationsdefizit. Nicht die Schuld der Menschen. Hier wäre die DGE als Organisation, hier wären wir Ärzte, jeder einzelne von uns, gefragt. Es geht nämlich um die wichtigste Frage in der Medizin.
Es geht um den Ursprung des metabolischen Syndromes. Um Demenz, um Krebserkrankung, um all das Böse, was unsere Kliniken besetzt.
Ausgangspunkt: Mehl und Zucker
Wird das jemals verstanden?
Quelle: Dr. Dirk Klante "Mir geht’s gut".
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