Der heimliche Traum gar vieler Menschen. Sogar einiger Männer, wie ich aus vertraulichen Arztgesprächen weiß.
Wie man sich schlanke Hüften er-zaubert, studiert man am Besten am Gegenteil. Walter C. Willett machte 1998 (im Am. J. Clin. Nutr.) darauf aufmerksam, dass 60 Prozent der südafrikanischen Bevölkerung eine ausgesprochen seiten-betonte Leibesmitte aufweist, obwohl doch nur 22 Prozent ihrer täglichen Kilokalorien aus Fett stammen.
Zur Erinnerung, zum Vergleich: Zwischen 1976 und 1991 sank der Fettanteil in den USA von 41 Prozent auf 36,6 Prozent. Übergewicht stieg dennoch massiv an. Das südafrikanische Übergewichtsproblem tritt also trotz vorbildlich geringer Fettaufnahme auf. Was ist dann die Ursache des Hüftgoldes?
Insulin. Das Fett einlagernde Hormon. Kann man sofort selbst herausfinden, wenn man dieses Fett einmal anfasst. It’s fluffy. Weich-schwabbelig. Typisches Insulinfett. Und wie produziert man dieses Hormon? Durch größere Menge konsumierter Kohlenhydrate.
Was Sie hier soeben angeprangert finden, sieht unsere DGE seltsamerweise ganz anders. Sie betont: Fett weniger, Kohlenhydrate mehr. Willett bräuchte heute also gar nicht mehr die südafrikanische Bevölkerung betrachten. Es genügt ein Blick nach Deutschland.
Nun gibt es mehr kritische Ärzte, als Sie denken: In der Zeitschrift "Der Kassenarzt" lasen wir 2003: "Bringt die AOK die Dicken um?" Da ging es genau um diese Vorschrift: weniger Fett, mehr Kohlenhydrate.
Natürlich unfair, die AOK anzuschuldigen. Das sind brave Menschen, die gezwungenermaßen Vorschriften und Lehrmeinungen der DGE zitieren müssen.
Gewusst? 100 g Putenbrust enthalten 100 bis 115 Kal. Zum Vergleich: 100 g Früchtemüsli liefern 360 Kal. Drum übrigens nennt man Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Reis und Nudeln die "Sättigungsbeilagen". Jeder, der es persönlich ausprobiert, weiß, dass das Gegenteil stimmt. Aber was soll’s…
Hätten Sie gerne schlanke Hüften?