Todesursache Nummer eins auf diesem Globus. Seit 2001 laut WHO. Innerlich schüttele ich jedes Mal wieder mit dem Kopf: Also nicht das Verhungern? Tatsächlich nein: Mehr Menschen ersticken an Völlerei, um bildlich zu sprechen.
Dazu erscheint fast täglich eine neue Studie, die diesen Punkt beweist. Die Angst machen sollte. Den
Dicken. Aber ganz offensichtlich hat Angst keinerlei erzieherische Wirkung. Das Neueste vom jährlichen Internistenkongress in Wiesbaden:
30 Jahre lang wurden fast 19 000 Frauen untersucht und begleitet. Bitte kurz nachdenken. 30 Jahre! Alle hatten Brustkrebs. Alle waren mit Chemo wie auch antihormoneller Therapie behandelt. Gezeigt wird in dieser Studie, dass stark übergewichtige Frauen (BMI über 30) auf die Schutz‐Therapien viel weniger ansprachen, dass
46 Prozent mehr
innerhalb der folgenden 10 Jahre erneuten Brustkrebs oder Metastasen entwickelten. Dass
insgesamt 38 Prozent mehr der Übergewichtigen schlussendlich am Krebs starben.
Dazu Kongresspräsident Professor Lehnert: "Dass Fettleibigkeit sich auch auf Heilungschancen von Erkrankungen wie Brustkrebs negativ auswirkt, hat dramatische Folgen, sowohl für die betroffenen Patientinnen als auch für das Gesundheitssystem".
Wir sind voll beim Thema. Die OECD Studie schon von September 2010 zeigte, dass in der EU jeder
Zweite übergewichtig sei. Und jeder Sechste fettleibig. Und das geht so weiter: Jährlich ein Prozent mehr.
Nicht weniger. Mehr! Solche Drohstudien sind offensichtlich wirkungslos.
Wenn sich nicht täglich meine Seele krümmen würde: Sitzt vor mir Mutter und Sohn. Mutter mit Krebs. Möchte sich nächste Woche operieren lassen ... Ich messe und warne: 38,5 Kilogramm überflüssiges Fett. Vielleicht lieber erst das Fett abbauen? Mit der Turbomethode?
Mutter hat sich operieren lassen. Sohn ruft samstags an: Mutter liegt im Sterben. Nach der Operation. Ob ich noch einen Rat wüsste. Bis Montag wäre es zu spät.
Es war.
PS: Und morgen sitzt wieder ein Patient mir gegenüber. Mit BMI über 30…