Den Satz kennen Sie. Der fällt immer dann, wenn ich von Arginin spreche. Einer Aminosäure. Einer essentiellen Aminosäure (doch, doch), von der die meisten von Ihnen regelmäßig zu wenig haben. Weiß man natürlich erst, wenn man misst.
Auch Viagra sprengt über den gleichen Mechanismus (NO, Stickoxid) Blutgefäße auf. Aber eben leider nur lokal. Dafür sehr viel explosiver. Arginin hingegen wirkt im ganzen Körper und sanfter.
Was meinen wir mit sanft?
Die Antwort finden wir im Am J Clin Nutr Jan 2009, 89/1, Seite 77. Da hat man einmal sämtliche Publikationen zum Arginin einzeln analysiert. Das waren immerhin 1466. Und hat nach sorgfältiger Auswahl schlussendlich 12 randomisierte, placebokontrollierte Studien, also mit dem höchsten wissenschaftlichen Standard gefunden.
Bewiesen wurde zusammenfassend, dass bei 492 Probanden sich nach 3-6 monatiger Verabreichung von Arginin die Gefäße öffneten. Also "aufgesprengt" wurden. Genauer gesagt: Dass die doppelt so weit gestellt wurden. Enorm!
Dies galt für alle die Menschen, deren Blutgefäße anfangs recht eng waren. Eng gestellt waren. Die also kalte Hände oder kalte Füße hatten, die Herzbeschwerden hatten, die Gedächtnisstörungen hatten (verminderte Durchblutung). Bei denen wirkte Arginin höchst effektiv (verdoppelt ist sehr viel). Bei Menschen mit normaler Durchblutung hat Arginin praktisch nichts gebracht. Klingt logisch.
Wir lernen noch etwas: Aminosäuren, wenn defizitär, anzuheben, auszugleichen ist nicht so ganz einfach. Kann Monate dauern. Kein Wunder, wenn doch der gesamte Körper aus Eiweiß, also aus Aminosäuren besteht. Da wird sehr viel von Ihrem Pulver, das Sie täglich zu sich nehmen, zunächst einmal im Muskel verschwinden, im Knochen, im Blut, in den Hormonen, in all den Stellen, wo es fehlt. Bevor schlussendlich – per Überlauf – genügend Arginin im Blut verbleibt, um dann über NO-Bildung die Blutgefäße...aufzusprengen. Diesen Zeitfaktor sollten wir stets im Hinterkopf behalten.