Der Weg aus der Hölle: Gibt es überhaupt einen? Wie kommen Sie zu dieser Behauptung? Wer einmal da drin steckt, ist regelmäßig verloren. Nun ja. Das scheint zu stimmen. Jedenfalls ist das die Meinung der Experten, der Fachleute, der Menschen, die die Hölle studiert haben.
Wenn es da nicht Menschen mit Eigenverantwortung gäbe. Die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Und die damit sogenannte "Experten", also Medizinprofessoren, widerlegen. Immer wieder die gleiche Story. Darf ich?
"Ich bin mit etwa 15 Jahren an einer schweren Angst- und Zwangsstörung plus Depressionen erkrankt. Mit etwa 22 Jahren hat mein damaliger Psychiater die Flinte ins Korn geworfen und sagte mir, ich sei unheilbar krank und hätte vom Leben nicht zu erwarten."
Ja, das ist so. Ist häufig so. Wenn der Psychiater ehrlich ist. Kein Vorwurf. In der Lehre von der Psychiatrie gibt es – in meinen Augen – keinen wahrhaftigen Zugang zu diesen armen Kranken. Die schießen am Ziel vorbei. Werden wir gleich merken.
"Da stand ich nun, konfrontiert mit dem wohl Demoralisierensten was man sich vorstellen kann: Unheilbar!
Ich habe nach einer langen Odyssee dann endlich einen Klinikpsychiater gefunden, mit dem ich nach einem Klinikaufenthalt ambulant weiter gearbeitet habe. Was hat der gemacht? Das wird Sie freuen: Er hat entpathologisiert!!! Er hat mit aufgezeigt, dass viele meiner Reaktionen Atavismen aus uralter Zeit sind, die bei mir stark ausgeprägt, aber in der modernen Welt nicht mehr von Relevanz sind. Aber nicht wirklich krank! Das hat mich einen enormen Schritt weitergebracht."
Wunderbar. Ent-Pathologisieren! Den Menschen erklären, dass Zöliakie oder Sprue keine Krankheit, sondern ein Zeichen von Gesundheit ist. Der Körper stößt Gift ab. Zeigen, dass Blähungen durch Laktasemangel ein Normalzustand ist. Dass die Milch uns nicht gehört. Heißt übersetzt: Den Menschen klar machen, dass sie gesund und gerade sind. Dass das Weltbild um sie herum ein bisschen schief steht.
"Nun meine persönliche Rekonstruktion: Wenn wir auf die Welt kommen, stellen wir irgendwann fest, dass wir mit dem, was wir tun, Zwecke erreichen können. Das ist das Urerlebnis der Handlungsfähigkeit. Die Depression ist die Erfahrung der absoluten Ohnmacht. Das eigentlich Menschliche, die Handlungsfähigkeit geht verloren. Deshalb ist die Krankheit so schlimm.
Man muss sich konfrontieren, sich an also zum HANDELN entgegen dem gewohnten VERHALTEN zwingen: Doch das ist Bewegung! Bewegung erlaubt Erfahrung und Erfahrung macht wieder handlungsfähiger.
Deshalb schätze ich Ihre Arbeit so sehr, Herr Strunz! Sie zeigen den Menschen, dass ihnen das Glück nicht serviert wird, aber, dass sie GlÜCK TUN können.
Mir aus der Seele gesprochen. Ein Mensch, der es wirklich wissen muss, weil er es persönlich erlebt hat. Weil er Bewegung, Aktivität als Ausweg kennengerlernt hat. Bewegung ist nun einmal das Grundprinzip unseres Lebens. Und da sitzen wir doch wirklich im Schnitt 23 Stunden, 40 Minuten jeden Tag herum. Haben uns längst aufgegeben. Verneinen das Leben. Und wundern uns… und jammern… und rennen zum Onkel Doktor… und verzweifeln.
Ach, ihr Menschlein!
Lauf um dein Leben! Glück kann man tun! Hören Sie auf einen wirklichen Fachmann, übrigens ein Dr. rer. nat. Denken hat der gelernt.