Ist kinderleicht. Diese simple Feststellung wirft die gesamte Genetik, wie wir sie bisher kennen, über den Haufen. Gene sind Erbmerkmale. Also sind wir ihnen ausgeliefert?! Berichtet mir soeben ein Patient mit Narkolepsie, also plötzlichen Schlafattacken, Halluzinationen, überfallsartiger akuter geistiger Abwesenheit… Dem man erzählte: "Sie haben ein Gen zu viel". Tja. Kann man nichts machen.
Aha. Patient geht nach Hause und weiß: "Ich habe ein Gen zu viel". Schluss. Aus. Das war´s dann.
Dass wir, die medizinische Wissenschaft, heute sehr viel weiter sind, klüger sind als so manches deutsche Schlaflabor... Dass wir Gene an oder abschalten können… wissen die nicht. Ein wunderschönes Beispiel dazu in der Apotheken Umschau 3/2015.
"Sport verändert Gene
Bewegung beeinflusst nicht nur Körper und Geist, sondern auch unsere Gene. Wissenschaftler des Stockholmer Karolinska-Instituts baten 23 Freiwillige, drei Monate lang regelmäßig auf einem Stand-Rad zu strampeln und dabei nur ein Bein zu benutzen. Am Studienende entdeckten die Forscher Veränderungen an mehr als 5000 Stellen im Erbgut der Muskelzellen des trainierten Beines, jedoch keine Auswirkungen im untrainierten Bein. Viele der veränderten Erbgutstellen spielen eine Rolle bei Entzündungsprozessen sowie für den Zucker- und Energiehaushalt."
Durch schlichte, einfache Bewegung können also abgeschaltet werden
Gene für Entzündung
Gene für den Zuckerhaushalt
Gene für den Energiehaushalt
Alles Dinge, die wir gerne selbst im Griff hätten. Wer hat schon gerne Rheuma oder Asthma? Also Entzündung? Wer hat schon gerne einen entgleisten Zuckerstoffwechsel, sprich Diabetes?
Sie kennen jetzt also einen ganz einfachen Genschalter: Muskeltraining.
Leises Stöhnen: "Ich wusste doch, da ist wieder ein Haken"! Kleiner persönlicher Tipp am Rande: Wenn Sie so denken, dann stellen Sie sich vor, so ein paar dumme Granatsplitter hätten Ihnen beide Beine weggerissen. Hab gerade so ein Bild eines palästinensischen Kindes vor Augen. Gut. Und jetzt fangen Sie noch einmal an zu denken…