...werden auch Sie, wenn ein Mitmensch über eine schlimme Erfahrung berichtet, die Sie selbst schon gemacht haben. Dann leiden Sie mit. Deshalb sind Ärzte, die selbst schwer erkrankt waren, oft bessere Zuhörer.
Oder Zu-Leser.
Im Spiegel 52/2011, Seite 15 schreibt ein Herr aus Aachen über ein merkwürdiges Ereignis:
"Meine Frau ist mit einem Blasensprung in der 19. Schwangerschaftswoche in ein Aachener Krankenhaus gekommen. Nach einer Woche Untätigkeit riet man uns, das Kind abzutreiben.
Ich hatte einen Arzt in Leverkusen entdeckt, der nach einem Blasensprung Fruchtwasser wieder auffüllt. Dank dieser Methode ist unser Sohn gesund auf die Welt gekommen".
Exemplarisch. Erhebt man sich über die persönliche Leidensgeschichte, lernt man etwas sehr, sehr Wichtiges. Sehr Tröstliches. Man lernt:
Medizin kann
Vielleicht kann Ihr Krankenhaus nicht, aber Medizin kann! Rufe ich Ihnen immer und immer und immer wieder zu. Medizin weiß. Die Wissenschaft der Medizin weiß so ungeheuer viel. Sie kann Ihnen helfen. Nur möglicherweise Ihr Krankenhaus nicht. Wie der Leserbrief ja gerade bewies.
Ein Leserbrief, der mich aufwühlt. 7 Wochen lag ich mit grauslichen Schmerzen im Krankenhaus. Habe mich selbst entlassen und mir selbst per Kernspin die bis dahin unbekannte Diagnose gestellt: Zu spät. Alles vorbei. Ein Wirbelkörper war völlig zermanscht, das Rückenmark liegt frei. "Sie hätten längst tot, wenigstens querschnittgelähmt sein müssen", so ein Erlanger Professor. Und tatsächlich bestätigten 3 Professoren, dass man hier nicht operieren könne, nichts mehr tun könne.
Genau wie in dem Leserbrief hat meine Frau dann in der Provinz "einen Arzt entdeckt" (was für eine glückliche Formulierung), der mir mit einer zugegeben extrem gefährlichen und komplizierten Operation immerhin das Leben rettete. Immerhin.
Inzwischen finde ich den Vorgang normal. Hat sich millionenfach auf dieser Welt schon zugetragen. Sollte Ihnen Zuversicht geben. Sollte Ihnen Mut machen. Den Mut, nachzufragen. Nachzuforschen. Denn merke:
Medizin kann