Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz, also der Verblödung. Mit 60 – 80% also weit häufiger als die Gefäßverkalkung im Gehirn mit 15 – 20%. Das spricht sich herum. Das ahnen viele. Daher die regelmäßige ängstliche Frage im ärztlichen Sprechzimmer: "Herr Doktor, habe ich Alzheimer?"
Stichwort Namensgedächtnis. Stichwort nachlassende Konzentrationsfähigkeit. Stichwort gelegentliche Sprachhemmung. Sie wissen Bescheid? Sie kennen sich aus? Dumm aber auch…
Wenn Sie Alzheimer gar nicht erst bekommen möchten, wenn Sie – falls schon leicht betroffen – etwas dagegen tun wollen, ist außerordentlich hilfreich die neumodische Bezeichnung, die Behauptung
Alzheimer sei ein Typ-III-Diabetes
Hätte also was mit Insulin und Zucker zu tun. Das sind fassbare Begriffe. Damit können Sie etwas anfangen. Denn bisher hat man Ihnen etwas von Tau-Proteinen, von Amyloid-Ablagerungen, von AGEs und dergleichen erzählt. Wenig fassbar. Da wird Ihr Blick immer so… leer. Verständlich.
Wie man auf den Zusammenhang mit Zucker und Insulin kommt? Weil man´s messen kann. Mithilfe von PET. Sollten Sie kennen (aus der Krebsdiagnostik).
Da wird Ihnen radioaktiv markierter Zucker gespritzt. Der sich – im Falle von aggressivem Krebs – in den Krebsherden anreichert. Die leuchten dann.
Während im Falle von Alzheimer die beschädigten Gehirnreaktionen verringerte Aktivität zeigen.
Bedeutet, dass Alzheimerpatienten in bestimmten Gehirnregionen (parieto-temporaler, frontaler und cingulärer Kortex) verminderte Glukosekonzentrationen aufweisen. Heißt: Diese Teile des Gehirns leiden an Energiemangel.
Der entscheidende Begriff bei Alzheimer. Energiemangel im Gehirn. Schlechtere Zuckerverwertung. Hintergrund? Natürlich Insulinresistenz. Ihnen alles bekannte Begriffe.
Jetzt weiter Zitat: "Eine Folge des zentralen Energiemangels (also im Gehirn) sind Sekundärveränderungen wie neuritische Plaques und Ablagerungen. Aaah, ja! Noch einmal ganz deutlich:
In glukosearmen Arealen des Gehirns findet sich eine besonders hohe Amyloidplaque- Bildung.
Übersetzt Alzheimer. Gehirnstrukturen werden zerstört. Abhilfe? Wird jetzt plötzlich denkbar einfach und übersichtlich: Kümmern Sie sich um möglichst ausgeprägte Insulinsensivität (nicht: -resistenz!). Wie das klappt? Nehmen Sie endlich die fünf apokalyptischen Reiter der Neuzeit erst: Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Zucker.
Und laufen Sie. Rennen Sie. Laufen Sie um Ihr Leben, täglich. Ich meine wirklich täglich. Wenn ´s mal nicht geht, dann eben nur 10 Minuten. Notfalls zuhause. Notfalls auf dem Mini-Trampolin. Wieviel Leid könnten wir Ärzte unsern Mitmenschen ersparen, wenn wir klar und einfach mit Ihnen sprechen würden: "Zucker ist Gift" (Zitat Prof. Lustig). Verursacht Alzheimer. Also: Weg damit!
Quelle: Gelungene Zusammenfassung von Priv.-Doz. Dr. Rainer in "Diabetes Forum", DF 05/2020.