Auch manchmal ein bisschen traurig? So gar kein Lebensmut, kein Antrieb mehr? Jetzt in der trüben Jahreszeit bedrückte Stimmung? Oder einfach nur grundlos traurig? Die tägliche Belastung viel zu stark – Sie kommen nicht mehr dagegen an?
Klassische Frage meines hochverehrten Chefs, Professor Demling an der Uni Erlangen: "Haben Sie morgens manchmal das Gefühl, dass sich des Tages Müh und Plag vor Ihnen auftürmt wie ein unüberwindliches Gebirge?"
Murmelt ein Mitassistent, rechts hinter mir stehend, in mein Ohr: Des hob i jedn Tog. Ein Bayer.
Nun ja. Nennt man Depression oder depressive Verstimmung. Kennt eigentlich jeder Mensch. Man sollte nicht immer so ein Gedöns machen um diese Diagnose. Halte ich für einen normalen menschlichen Zustand (siehe News vom 03.08.2019).
Abhilfe?
Urlaub auf den Bahamas. Einverstanden. Geht nur nicht immer. Also besucht man den Fachmann, der in aller Regel Tabletten anbietet. Tabletten, wohlverstanden, die einer ganz wichtigen Idee folgen: Dämpfen. Beruhigen. Ein bisschen abstumpfen. Klappt ja manchmal.
Nur haben diese Tabletten, von Cipralex angefangen bis Fluoxetin, so ihre Nebenwirkungen. Steht ja da. Jeder Zweite beendet genau aus diesem Grund die Tabletten-Einnahme. Tja. Und dann?
Kommt mir eine neue Studie gerade recht. Über den Zusammenhang von Magnesium und Depression. Übrigens die allererste offene, blockierte, randomisierte, quer vergleichende Studie zu diesem Thema. Also erst und einmalig:
Beweist, dass 250mg Magnesium pro Tag schon nach 2 Wochen Depression und Angstsymptome erfolgreich bekämpft.
Depression genauso gut wie ein Psychopharmakon, wenn es geholfen hat. Und die Angstsymptomatik sogar völlig verschwinden lässt. Wohl verstanden: Nur Magnesium!
Die Studie stammt aus dem Jahre 2017 (PLOS ONE, June 27, 2017) https://doi.org/10.1371/journal.pone.0180067. Liest die überhaupt jemand? Hat Ihnen Ihr Psychiater, Ihr Psychotherapeut Magnesium als allererstes, als harmlosestes Mittel angeboten?
Denn Magnesium hat keine Nebenwirkungen. Außer dem üblichen Durchfall. Tatsächlich ein kleines Problem.
Warum Magnesium hilft? Lassen Sie mich spekulieren: Prof. Holsboer (Max-Plack-Institut) hat sich sein Lebetag mit dem Zusammenhang von Stress und Depression beschäftigt. Hat Cortisol-Spiegel bestimmt. Fand die regelmäßig verändert.
Also entweder viel zu hoch, also zu viel Stress, oder viel zu tief, also erschöpftes Cortisol nach Dauerstress. Alles nicht ganz so einfach.
Stress also. Und wie heißt Magnesium in unserer Hand? Das Salz der inneren Ruhe. Bedeutet: Ein innerlich ausgeglichener, ruhiger, meditierender, langlaufender Mensch wird eher keine Depression entwickeln. Wie hoch der äußere Stress auch sei.
War das soeben ein Vorschlag? Hören Sie mir überhaupt zu? Bei Depression: Sie könnten ja auch genügend Magnesium probieren. Genügend!!!
Der heutige Magnesium-Spiegel meiner Frau: 1,04 mmol/l.
Mein heutiger Magnesium-Spiegel: 1,07 mmol/l.
Bei meiner Frau ist´s verständlich: Die muss tagtäglich mich aushalten. Verstehen Sie. Bei mir ist´s Notwehr. Ich darf täglich Krebskranken, MS-Erkrankten, schwer Rheumakranken und insbesondere depressiven Menschen zuhören. Glauben Sie, das ist leicht?
Sie unterschätzen gründlich die tagtägliche ungeheure Belastung, ich meine seelische Belastung eines jeden Arztes.