Jeder erfahrene Arzt weiß, dass in der Medizin nichts wirklich gilt. Dass die Wahrheiten von heute die Lügen von morgen sind. Dass medizinisches Wissen sich regelmäßig in das Gegenteil verkehrt. Man muss einfach nur warten können. So auch bei Morbus Crohn, einer blutigen Darmkrankheit. Mit der ich an der medizinischen Universitätsklinik groß geworden bin.
Wir kennen die Ursache nicht. Kaum ein Patient macht sich klar, dass dieses Statement praktisch für alle Krankheiten gilt. Macht sich klar, wie hilflos die Schulmedizin in Wahrheit ist. So auch beim Morbus Crohn.
Galt bislang – mangels anderer Erklärungen – als Autoimmunkrankheit. Die übereifrige Körperabwehr gerät in der Darmwand außer Kontrolle – es kommt zu einer chronischen Entzündung. Also heißt die Therapie: das Immunsystem unterdrücken. Ob mit Cortison oder modernen Biologika. Ich hab die jungen Mädchen eine nach der anderen langsam und qualvoll dahinsterben sehen. Hat mich zutiefst geprägt.
Plötzlich, seit 5 Jahren, ist alles anders. Plötzlich gilt das Gegenteil. Es hätte "einen Paradigmenwechsel gegeben", so Prof. D. Marks von der Uni London. Deutlicher und spritzig
Dr. J. Wehkamp von der klinischen Pharmakologie in Stuttgart: "Es ist Schwachsinn, Morbus Crohn als eine Autoimmunkrankheit einzustufen".
Da spricht jemand fast meine Sprache. Nie habe ich verstanden, wie man auf die Idee kommen kann, massiv das Immunsystem mit Medikamenten zu unterdrücken. Selbst wenn autoimmun, betrifft die Krankheit doch höchstens 10% des Immunsystems. Ich muss mich doch um die übrigen 90% kümmern, oder? Und genau das tut man heute:
Morbus Crohn, so Prof. Marks ist "eine Art Immunschwäche". Nix autoimmun. Auf einmal.
Die Entzündung ist nicht die Ursache, sondern die Folge. Man spricht heute von kleinen Löchlein in der Darmschleimhaut durch welche Mikroorganismen einwandern können und Entzündung auslösen. Es käme hinzu, dass das Immunsystem dieser Patienten schwächele und die eingedrungenen Bakterien nicht beseitigen könne.
Folglich, meint Marks, sollten "zukünftige Crohn-Therapien versuchen, das angeborene Immunsystem zu stärken". Freilich, freilich: Und wieder scheitert die Schulmedizin. Die Resignationsmedizin. Denn...
Wie macht man das? Weitgehende Ahnungslosigkeit oder in den Worten von Prof. Schreiber, Direktor des Instituts für klinische Molekularbiologie an der Uni Kiel:
"Es ist so frustrierend, zu sehen, wie weit der Weg zur Therapie ist".
Mir unverständlich. Das Immunsystem stärken? Das menschliche Immunsystem in Hochform bringen? Gab's da nicht mal einen Professor Uhlenbruck in Köln, inzwischen 82, der uns das Geheimnis verraten hat? Und wissen wir inzwischen nicht schon längst (Prof. Baenckler, Uni Erlangen) woraus das Immunsystem besteht? Und welche Stoffe es aktivieren?
Alles längst bekannt. Nur eben in der Resignationsmedizin...weit, weit weg. Wenn man Fragen hat, wenn man etwas nicht weiß, sollte man sich nach oben orientieren. An den Besten. Die Beste auf diesem Feld heißt Frau Prof. C. Pert. Man könnte ja einfach einmal nachlesen.