Typisch

Ärzte sind auch Menschen. Auch ein Arzt wird, wenn er eine Behauptung liest, sofort darüber nachdenken, ob die Behauptung richtig ist. Wird Gegenbeispiele suchen. Möchte triumphieren. Klassisches Beispiel:

Albert Schweizer hat sich ja 1913 gewundert, dass er zwar tausende von Patienten, nie aber einen Krebspatienten sähe. In Zentralafrika. Und hat über die Ernährung der dortigen Bevölkerung nachgedacht. Völlig richtig.

Diese Beobachtung wird bestätigt beispielsweise 1923 (Brit Med J Jun 30, 1923, S. 1116) von einem Dr. Fouchè, der sechseinhalb Jahre praktiziert hatte im Orange Free State, also in Südafrika. Und der wörtlich "never had seen a case of cancer in any form in a native", dem also niemals ein Patient mit Krebs begegnet sei.

Da regt sich Widerspruch. Stimmt nicht, meint Dr. A. J. Orenstein aus Johannisburg. Er wisse das besser. Er würde nämlich die Minenarbeiter betreuen. Und die, wenn verstorben, sezieren. Und da hätte er doch tatsächlich unter 100 Sektionen zwei Krebse entdeckt. Krebs der Bauchspeicheldrüse und der Leber. Berichtet er triumphierend.

Ach Kinder! Lieber Herr Kollege Orenstein, das waren Minenarbeiter. Das waren keine "freilebenden Menschen". Die waren, 1923, doch wohl ein paar krebserregenden Stoffen ausgesetzt. Tagein tagaus. Und die haben doch wohl ihr Leid betäubt. Mit Drogen. Geld für Kokain hatten die sicher nicht, aber sich Alkohol selbst gebraut, oder? Und wenn dann als Resultat nur zwei Prozent Krebse auftauchen – und zwar in diesem Fall per Autopsie gesichert (hier wird nichts übersehen) – dann würde ich das als Null werten, oder?

Wissend, dass 33 Prozent der deutschen Bevölkerung von dieser "Krankheit" befallen werden.

Die Wahrheit ist schwer zu akzeptieren. Gilt ganz allgemein. In dem Fall: die Wahrheit, dass Krebs etwas völlig überflüssiges ist. Dass 27 Millionen Deutsche völlig umsonst leiden. Lernt man nicht auf der Universität.