Sie wissen wovon wir sprechen? Myome sind gutartige Geschwulste in der Gebärmutter. Haben, wenn sie größer und mehr werden, zwei unangenehme Eigenschaften.
sie können drücken und Schmerzen verursachen.
Sie bluten. Sie haben ständig ein tiefes Ferritin.
Nachdem ich Ihnen zwei wundersame Fälle berichtet habe, in welchem diese Myome verschwunden sind, kommen Sie mir zunehmend mit Fragen. Um mir viel Antwort-Arbeit zu ersparen diese News.
Eine wundervolle Übersichtsarbeit über Myome wurde soeben veröffentlicht (Int J Fertil Steril. 2016 Jan-Mar; 9 (4): 424, hier finden Sie alles, was man über Myome wissen kann. Eine typisch medizinische Aufzählung. Hat also mit dem Patienten, mit Ihnen wirklich nichts zu tun.
Typisch heißt: Das beginnt mit der Definition, dann dem Vorkommen, der Histologie, wie oft es auftritt, bei wem, usw. Wollen Sie das wissen? Nein. Ich übrigens auch nicht. Sie wollen wissen: Wie krieg ich diese Dinger nicht? Oder: Wie werde ich sie wieder los?
Und weil Sie, der Patient diese Wünsche an mich herantragen, werden das auch meine Wünsche an die Literatur. Die sollen mir gefälligst die Fragen der Patienten beantworten. Denn ich glaube, dass Ärzte für Patienten da sind und nicht anders herum.
Also muss man in dieser Arbeit blättern. Und findet doch tatsächlich, dass Myome ganz eindeutig von der Ernährung abhängen. Das wollte ich wissen. Denn genauso verschwanden ja die zwei Beispielfälle. Dann mal los.
"Afro-Amerikanerinnen haben mehr Myome als Weiße". Tatsächlich essen sie viel weniger Früchte, Gemüse, Vitamine und Mineral-NEM´s (21,22).
Die Bildung von Myomen ist häufiger in Frauen, die Speisen mit höherem glykämischem Index verzehren (schnelle Kohlenhydrate).
Vitamin A und Vitamin D schützen vor der Bildung von Myomen.
Das wird alles noch ein bisschen differenzierter erklärt:
Eine Diät (!!!) reich an Früchten und Gemüse reduziert das Risiko für Myome (21).
Frauen, die sehr viele Zitrusfrüchte aßen, hatten ein deutlich kleineres Risiko für Myome.
Das wurde sogar in einer Studie in Peking bestätigt (45).
Milch (magere und fette) scheint das Myom-Risiko zu reduzieren (10).
Dann geht´s ans Eingemachte. An die NEM. An welche wir jedenfalls glauben:
Vitamin C, E und Folsäure scheint die Myombildung nicht zu beeinflussen (21).
Vitamin B, B12, Folsäure und Vitamin E desgleichen nicht.
Vitamin A und Vitamin C scheinen laut einer Studie von Martin et al (47) ebenfalls die Myombildung nicht zu beeinflussen.
Einverstanden. Vitamine können nicht alles. Aber jetzt:
Schon im Labor mit Ratten konnte man zeigen, dass Vitamin D das Wachstum der Myome bremst (49).
Ganz neu: Frauen mit genügend Vitamin D haben ein reduziertes Risiko für die Bildung von Myome, verglichen mit Frauen mit Vitamin D-Mangel. Dies galt für schwarze und weiße Frauen.
Denn man wusste: Afro-Amerikanerinnen, die häufiger Vitamin D-Mangel haben, haben auch häufiger Myome.
Zum Schluss etwas, was Sie vielleicht gar nicht wissen wollen:
Alkohol, so wurde bewiesen, erhöht das Risiko für die Bildung von Myomen (52, 57).
Das wurde sogar für japanische Frauen bewiesen.
Bier scheint schlimmer als Wein zu wirken (57).
Typischerweise hat eine Studie in Italien diesen Zusammenhang nicht bestätigt. Freilich wurde da 90% des Alkohols in Form von Wein zu sich genommen. Ein glückliches, ein sonniges Land (46).
Damit genug. Über Kohlenhydrate wird hier nicht weiter gesprochen. Außer, dass Frauen mit höherem BMI (also dickere Damen) sehr wohl häufiger Myome bilden. Ein indirekter Hinweis auf den Verzehr von Kohlenhydraten.
Fazit: Bleiben wir bei der genetisch korrekten Kost. Passt ja zu dem obigen. Man sollte einfach möglichst viele der Regeln der Evolution einhalten.
Und jetzt ganz wichtig: Hier wird nur über Verhinderung, über Prävention gesprochen. Was man vorher hätte tun sollen. In meine Augen viel zu pessimistisch. Wenn irgendwelche Tipps vorher helfen, dann sollten die auch dann, wenn das Myom schon da ist, ebenfalls wirken. Zumindest das Wachstum stoppen. Weshalb aber auch nicht verkleinern? Fremdkörper wieder beseitigen? Die Zellen Ihres Körpers haben ein sehr klares Bild davon, was normal ist (dafür gab´s einen Nobelpreis) und wenn Sie den Körper richtig unterstützen, sollte er wohl in der Lage sein, sein Normalbild wieder herzustellen. Also auch Myome zu beseitigen. Siehe die zwei einleitenden Beispiele.