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Bewegungsmangel erhöht das Risiko für zahlreiche Zivilisationskrankheiten, von Diabetes über Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Krebs. Bewegungsmangel verkürzt nachweislich die Lebenserwartung. Auf dem Totenschein steht davon nichts. Dort finden sich Ursachen wie Herzversagen oder Tumor. Das ist der letztendliche Grund. Doch warum versagt das Herz bei 50- oder 60-Jährigen? Warum sterben 40-Jährige an Brustkrebs? Wenn auf dem Totenschein die Ursache der Erkrankungen vermerkt werden würde, stände da häufig etwas ganz anderes: "Tod durch Sitzen", oder "Tod durch Lauf-Mangel."
Bewegungsmangel ist die vierthäufigste Todesursache weltweit.
Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der Harvard Medical School. Sie veröffentlichten ihre Studie 2012 in dem renommierten Fachjournal The Lancet.
2008 starben weltweit 5,3 Millionen Menschen, weil sie sich nicht ausreichend bewegt haben.
Da sind sechs Prozent aller Verstorbenen. Wobei es regionale Unterschiede gibt. In Südostasien war Bewegungsmangel die Todesursache von nur drei Prozent aller Verstorbenen. In der östlichen Mittelmeerregion lag der Anteil bei fast acht Prozent.
Haben Sie von den 5,3 Millionen Toten im Jahr 2008 in den Medien gehört? Ich nicht. Die Zahl ist wahrscheinlich mittlerweile sogar höher. Nimmt Bewegungsmangel doch ständig zu. Kräht kein Hahn danach. Wer will so etwas Unangenehmes schon hören. Igitt, Laufen. Sie tun es natürlich, Sie sind die lobenswerte Ausnahme, aber tuts ihr Nachbar, ihre Kollegin? Die "sorgt" für das Corona Virus. Die wissen gar nicht, wie sehr sie sich täglich darum sorgen sollten, dass sie nicht laufen gehen.
Zum Vergleich: bislang hat Corona insgesamt 4,04 Millionen Menschenleben weltweit gefordert (Juli 2021).
Quellen:
Lee IM, Shiroma EJ, Lobelo F, et al. Effect of physical inactivity on major non-communicable diseases worldwide: an analysis of burden of disease and life expectancy. Lancet. 2012;380(9838):219-229. doi:10.1016/S0140-6736(12)61031-9
