Gibt es eigentlich einen Menschen ohne? Nun ja – vielleicht einen Säugling? Sie verstehen, was ich da soeben andeute. Kniearthrose ist etwas sehr, sehr häufiges. Wenn man genau nachguckt. Nur gilt hier wie für jede Abweichung, für jede Krankheit: So lang Sie davon nichts merken…
Freilich gilt der Vorsorgegedanke: Wenn Sie wüssten, dass Sie was haben, könnten Sie sich entsprechend vorsichtiger benehmen. Das stimmt.
Und wenn Sie etwas merken? Schmerzen? Was dann? Da berät uns die Bertelsmannstiftung in einer aktuellen Studie. Bewertet werden
Hyaluron-Injektion
Cortison-Injektion
Arthroskopie (Lavage)
Fazit: Bringt nichts. Klingt ein bisschen grob. Also im Einzelnen:
Hyaluron führt "gelegentlich" zu geringfügig Schmerzlinderung und mehr Beweglichkeit. Nach wenigen Monaten "oft nicht mehr nachweisbar".
Cortison-Injektion hilft in 78 % eine Woche nach Injektion.
Nach 4 Wochen freilich kein Unterschied, was Schmerz, Funktionalität oder Beweglichkeit angeht. Verglichen mit Placebo.
Arthroskopie (Spiegelung) wurde in sieben Studien überprüft. Zwei Jahre nach "Operation" keine Besserung. Weder beim Knieschmerz noch in der Funktionalität (Laufen und Beugen), verglichen mit Placebo.
Ergebnis: kurzfristige Linderung möglich. Aber nicht langfristig. Konsequenz? Ein mir bewährtes Prinzip: Guck die Menschen an, die es geschafft haben. Beste Beispiel: Lodda. Oder andere Fußballspieler oder Skifahrer.
Grundsätzlich kaputte Knie. Oft operiert. In der Regel völlig beschwerdefrei. Weshalb? Erinnern Sie sich bitte an Prof. Ernst, London (News vom 16.02.2009).
Plakativ: Sie können jedes Gelenk funktionell ersetzten durch die umgebende Muskulatur. Eine sehr hilfreiche Vorstellung. Siehe News 21.12.2012.
Quelle: Die Naturheilkunde 6/2014