Pharma‐ Medikamente

können tödlich sein. Bekannt. Je nach Quelle lese ich von bis zu 300.000 Toten pro Jahr in

den USA. Verursacht durch Tabletten. Je nach Quelle ist die Medikamentenvergiftung die

dritthäufigste oder eben die häufigste Todesursache in den USA.

Das sind Fakten, die zumindest qualitativ richtig sind. Wenn auch die Zahlen schwanken

mögen. Warum ist das so? Warum bringen wir ‐ ganz sicher ohne das zu wollen ‐ einander

ins Grab? Eine mögliche Antwort findet sich molekulargenetisch.

Da gibt es nämlich ein Gen namens CYP2 D6. Ein Gen, das eine entscheidende Rolle bei der

Entgiftung von Chemikalien, aber eben auch von Medikamenten spielt.

Dieses Gen nun ist bei manchen Menschen in mehr als drei Kopien vorhanden, also häufig. Solche

Personen "entgiften" Medikamente derart schnell, dass oft keinerlei Wirkung eintritt. Keinerlei

Wirkung! Denken Sie darüber einmal nach.

Bei anderen Menschen wiederum fehlt dieses Gen völlig. Dies ist der Fall bei rund 10% der

westlichen Bevölkerung. Und das hat zur Folge, dass "normale" Medikamentendosen zu

einer Vergiftung führen (Bauer (2003), DÄ 100: A1654 sowie Maier (2008) Eur Arch

Psychiatrie Clin Neurosci 258:12).

Wenn diese wissenschaftlichen Fakten bei uns Hausärzten bekannt wären, hätten wir keine

ruhige Nacht mehr. Könnten wir nicht mehr schlafen. Würden wir uns nicht mehr trauen,

irgendwelche Tabletten zu verschreiben.

Zum Glück wissen wir das nicht.