So genau wollte ich das eigentlich gar nicht wissen. Nun kann ich als lesender Mensch ja nicht einfach die Augen zumachen, wenn hier gedruckt steht (FAS 12.02.1012): "ADHS ist ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung".
Sagt wer? Sagt der Psychiater Leon Eisenberg. Der in den 60-er Jahren genau diese Krankheit "erfunden" hat. ADHS als psychische Krankheit klassifizieren ließ. Jetzt, 40 Jahre später, kurz vor seinem Tod gibt er zu, dass das Ganze eine "fabrizierte Erkrankung" seinerseits sei.
Dazu passt die Aussage von Frau Prof. Lehmkuhl, Direktorin der Kinderklinik Berlin, dass heute "90% der ADHS-Diagnosen falsch sind". Na immer hin: Nicht die ganzen 100%. Da unterscheidet sie sich von Prof Eisenberg.
Fakt ist, dass es Kinder und Jugendliche gibt, an denen sich die Eltern stören. In vielfältiger Weise. Und denen geholfen werden kann mit einem Medikament. Mit Ritalin. 1993 wurden 34 Kilo, 2010 schon 1800 Kilo pro Jahr in Deutschland verbraucht. Zitat "Hundertausende Jungen (Jungen!) werden in Deutschland mit Ritalin brav gemacht".
Was ist Ritalin? Ein Amphetamin. Wirkt "ähnlich wie Kokain, macht psychisch abhängig". Komische Ausdrucksweise. Ritalin wirkt identisch wie Kokain. Beide Stoffe setzen Noradrenalin im Gehirn frei. Genau das, was der Papa sowieso tut, der Papa als Raucher. Und genau das Gleiche, was jeder Diskobesucher mit Speed oder Ecstasy erreicht. Chemisch identische Wirkung.
Ritalin darf – wussten Sie das? – auch von mir nur mit einem ganz speziellen Rezept, einem Betäubungsmittelrezept verschrieben werden. Das ist ein ganz kritisches Stück Papier, was ich höchst ungern und höchst selten in die Hand nehme. Aus gutem Grund. Was mich wirklich verblüfft an diesem Zeitungsartikel, ist ein Leserbrief, eine Woche später.
Von einem Lehrer. Der unter Angabe seines Namens doch tatsächlich schreibt "seit etwa 4 Jahren nehme ich das Medikament. Als Lehrer kann ich so die Belastungen des Schulalltags besser bewältigen".
Sensationell. Genau so sprechen auch Leistungssportler. Tour de France-Gewinner. Doper. Auch denen helfen – selbstverständlich – Dopingsubstanzen wie Amphetamine, um "die Belastungen des Sportalltages" einschließlich Trainings besser zu bewältigen. Das wusste schon Eddie Mercks.
Aufgewacht? Wenn wir mit Ritalin so umgehen wie dieser Lehrer, dann sollten wir ganz schnell aufhören, einen Jan Ullrich, einen Contador, einen Lance Armstrong und wie sie alle heißen zu kritisieren.
Ich dürfte mich so nicht ausdrücken, wenn es keine Alternative gäbe. Nur: Die Alternative ist selbstverständlich bekannt. Siehe News vom 16.10.06, www.drstrunz.de. Ich weiß, dass Magnesium die Lösung ist. Die natürliche Lösung. Genau so wie ich weiß – in Anlehnung an die Universität Zürich -, dass Sie das Gehirn Ihres Zappelphilipps ganz schnell ganz ruhig bekommen mit ketogener Ernährung. Wenn Sie das Gehirn Ihres Sohnes statt mit dem üblichen Zucker mit Ketonkörpern ernähren. Was sogar gegen Krampfanfälle beim epileptischen Kind hilft, sollte bei etwas so Banalen wie wirren Gedankenströmen mancher Schüler wirken. Tut es übrigens. Wir haben's ausprobiert.
Medizin, Medizinische Wissenschaft weiß so sehr viel mehr als...auch die Uniklinik.