Der Vitaminhormoncocktail

Wurde uns vor über 20 Jahren vorgestellt von Prof. Dr. Dr. F. Holsboer, dem ehemaligen Chef des Max Planck Institutes in München. Weil so wichtig, noch einmal für neue Leser.

Professor Holsboer ist mir deswegen so sympathisch, weil er erst einmal etwas gescheites, nämlich Chemie, studiert hat, bevor er Arzt, Psychiater wurde. Der hat also logisches Denken ausdrücklich gelernt.

Stress sei schlimmster Feind Ihrer Gehirnzellen, ein regelrechter Killer. Chronischer Stress, meint er. Wenn Sie längere Zeit viel Stresshormon Cortisol produzieren (kann man messen, ganz leicht) dann verursacht dieses Hormon im Gehirn den Zelltod. Ganz besonders im Hippocampus, also dem Umschaltplatz vom Kurzzeit- ins Langzeit-Gedächtnis.

Viel Stress, und Sie "werden halt deppert". Wie man bei uns in Bayern sagt. Gilt auch für Marathonläufer. Betont Prof. Holsboer ausdrücklich. Wenn die sich ständig an oder über der Grenze ihrer körperlichen Belastbarkeit bewegen, kommt es zu oxidativem Stress im Gehirn. Also zuviel freie Radikale. Sie kennen sich aus. Gilt übrigens auch für Raumfahrer oder Extrem-Bergsteiger, meint er.

Wirklich interessant wird es, wenn er – typisch Frohmedizin – über den möglichen Schutz dagegen spricht. Er nennt dies

hormonelle Neuroprotektion

und empfiehlt dafür doch tatsächlich einen Vitaminhormoncocktail. Ich zitiere wörtlich:

  • "Ab 30 Jahren sollte man Vitamin E und Vitamin C nehmen,

  • ab 40 kann man das ergänzen durch weitere Vitamine und Magnesium,

  • ab 50 könnte man die absinkende Produktion von Sexual- und Wachstumshormonen ankurbeln

  • und Cortisol senken."

Gemerkt? Ein Direktor eine Max-Planck-Institutes, Professor mit Doppelstudium, empfiehlt ausdrücklich Zusatz-Vitamine. Könnte man – wem wohl alles – unter die Nase halten. Diese goldenen Regeln eines Professor Dr. Dr. erlauben mir jedenfalls, alle Vitaminkritiker (vom DGE bis Spiegel) als unwissend zu bezeichnen. Na gut: in Bayern haben wir hier einen deutlichen deftigeren Begriff. Fängt mit "D" an und enthält ein Doppel-p…

Das mit 30 und 40 Jahren ist uns klar. Aber dann: Wie senkt man Cortisol? Kann ich Ihnen genau sagen. Deswegen wurde das Buch "Laufend gesund" geschrieben. Cortisol senkt man durch meditatives Laufen. Natürlich auch allein durch Meditation und allein durch langes Laufen. Ist nämlich eins.

Und wie kurbelt man die "absinkende Produktion von Sexual- und Wachstumshormonen" an? Bekommen Sie bei mir in jedem Ihrer Labor-Befundberichte mitgeteilt.

  • Testosteron, und zwar das aktive Testosteron steigt an mit Eiweiß, Zink, Meditation und Krafttraining. Man muss es nur tun.

  • Wie Wachstumshormon ansteigt, lesen Sie in den News vom 10.10.2008 www.drstrunz.de, 21.08.2012 www.strunz.com

Holsboer ausdrücklich: "Darin sehe ich die Zukunft einer präventiven Medizin, die eben nicht erst reagiert, wenn die Defekte schon aufgetreten sind." Defekte? Wie gesagt "der Opa wird halt deppert". Wir in Bayern haben schon eine sehr prägnante Sprache. Gemeint ist das Vergessen, die Schusseligkeit, die Demenz.

Geheimtipp: Der Grund, weshalb ich DHEA einnehme: Schützt nachweislich die cortisolbedingte Zerstörung von Nervenzellen im Gedächtniszentrum Hippocampus. Bitte nicht schon wieder Briefe schreiben. Für Sie ist DHEA überflüssig. Sie haben keinen Stress. Ihr Cortisol ist bekanntlich immer sehr tief, sehr entspannt, sehr gehirnfreundlich. Denn Sie alle haben ja bereits das Büchlein "Laufend gesund" studiert und befolgt.

Mal ganz unter uns: Ist das nicht alles hochinteressant? Man ist dem Verfall eben nicht schutzlos ausgeliefert.

Quelle: Focus 44, 1995, S. 222