Was ist mächtiger? Hilfe von Außen oder von

Innen?

Ulrich G. Strunz

Seit dem Gedankenexperiment des Maxwellschen Dämon, welches zur Idee des elektronischen Bits – der Grundlage der Digitalisierung - geführt hat, versucht der Mensch, die Welt in Daten zu begreifen.

Vormals wurde die Welt in Geschichten begriffen und beschrieben. Denken Sie an die Odyssee. Die Welt wurde durch Ausprobieren, Reden mit dem Mitmenschen und durch Lästerei am Dorfbrunnen verstanden.

Heute erledigt das ein gigantisches Netz aus automatisierten Prozessen, welchen wir meistens blind vertrauen. Und uns dann wundern, weil wir umsonst vertraut haben.

Es gelingt uns damit auch immer leichter, technisch leichter, blind zu vertrauen. Ein elektronisches Bit durch die Luft zu schicken ist am leichtesten, zum Telefon zu greifen ist leichter, einen Brief zu schreiben leicht. Aber sich auf das Fahrrad zu setzen, um mit seinem Nachbarn zu reden, das strengt eben an.

Wenn wir mit Menschen reden und das auch richtig tun, kann es uns passieren, dass wir etwas spüren. Eine Idee spüren, die schlagartig, wie ein Blitz, unser gesamtes Weltbild auf den Kopf stellt. Eine völlig andere, neue Lebens-Idee.

Die meisten Menschen und Prozesse im Alltag basieren auf der Vorstellung, dass wir uns einmischen könnten. Dass wir andere Menschen überzeugen könnten. Dass es uns gelingt, angeblich, ein metaphorisches Loch in den Kopf der Menschen zu bohren, um dort wichtige Informationen einzuflößen, einzubringen.

Die Alternative dazu, das neue Weltbild, die neue Idee, die dieses furchtbar altbackene Kopfbohr-Weltbild schlagartig, wie ein Blitz, ausradierte ist

dass es kein Innen und Außen gibt. Dann kann man auch keine "Löcher" mehr bohren.

Das Neue: Wir alle liegen und leben auf demselben hauchdünnen Film, dem wir ach so viele Namen geben. Gaia, Wahrnehmung, Sein, Leben.

Was vormals als rein esoterischer Schwachsinn abgehandelt wurde, erobert mehr und mehr das altbackene, binäre Hilfe-Von-Außen-Einflößen Weltbild. Welches im Zuge des enormen Drucks zweier Weltkriege und in den Zeiten globalen Misstrauens während des kalten Kriegs so oft wiederholt wurde, uns eingehämmert wurde, dass wir zwischen Vertrautheit, basierend auf Manipulation, und Wahrheit nicht länger unterscheiden konnten.

Mich persönlich hat das so sehr geärgert, dass ich vier Jahre Blut und Wasser opferte (man nennt das Doktorarbeit), um irgendwie wissenschaftlich nachweisen zu können, dass

kluge selbsterdachte Strategien mächtiger sind als wahre Information von außen.

Übersetzt bedeutet dies: Sie schmieden Ihr Glück selbst und beeinflussen damit Alles. Eine alte Geschichte, millionenfach erzählt und das schon längst vor der Achso-klugen Erfindung von Bits und Bytes.

Verbote, kluge Sätzchen von Experten, Aufklärung, Bücher und Pamphlete bohren keine Löcher in Ihren Verstand und füllen Ihren Kopf nicht mit Weisheit. Hilfe von Außen ist Illusion.

Es sind eben nur Sie, also Ihre ganz persönliche Glaubenssätze, die global helfen. Und wenn Sie wollen, breiten Sie die Flügel aus, und lassen sich von dieser Wahrheit treiben. Von der einen Welle, die alles durchdrungen hat und uns verbindet.

Die Kraft des Windes. Und das ist die berühmte Geschichte von Ameise und Adler.