Die Farben machen’s

Strunz GmbH

Ein Teller, gefüllt mit grünem Blattsalat, etwas dunkleren Rucola Blättern, mit violettem Radicchio, dazu roten Tomaten und etwas geraspelter Roten Beete. Daneben sizilianisch Caponata mit violetten Auberginen, grasgrünem Stangensellerie, schwarzen Oliven und fast weißen Zwiebeln. Daneben eine Hähnchenbrust, aber die soll uns jetzt nicht interessieren.

Der Teller ist bunt! Das gefällt nicht nur dem Auge, das ist vor allem gesund!

Jedes Gemüse enthält andere Zusammenstellungen sekundärer Pflanzenstoffe. Sie sind verantwortlich für die Farben, aber auch für den Geschmack. Rucola schmeckt scharf, Radicchio etwas bitter. Damit schützten sich die Pflanzen vor Fressfeinden. Die Stoffe schützen die Pflanzen zudem vor Sonnenlicht und stärken ihr Immunsystem. Falls Sie bei dem Gedanken, dass Sellerie über ein Immunsystem verfügt, stutzen, auch Pflanzen müssen sich verteidigen, gegen Pilzinfektionen, gegen Bakterien oder gegen Insekten. Sekundäre Pflanzenstoffe übernehmen dabei zentrale Aufgaben. Wenn Sie diese Stoffe wiederrum essen, wirken sie auch in Ihrem Körper. Viele Details sind noch gar nicht erforscht. Klar ist allerdings, dass sekundäre Pflanzenstoffe das Risiko chronischer Erkrankungen mindern.

Hier eine kleine Farbenkunde:

Rot: Unter anderem ist die Konzentration des Carotinoid Lykopin hoch. Es schützt die DNA vor freien Radikalen.

Orange und Gelb: Enthält das Carotinoid Beta-Cryptoxanthin. Es fördert die Abläufe innerhalb der Zellen.

Grün: Reich an Sulforaphane, Isocyanat und Indole, diese sekundären Pflanzenstoffe entschärfen die Wirkung von Karzinogenen. Das Krebsrisiko nimmt ab.

Blau und Violett: Enthält Anthocyane, ein wirkungsvolles Antioxidans welches chronische Entzündungsreaktionen reduziert.

Weiß und Braun: Zwiebelgewächse enthalten Allicin, es mindert das Tumorwachstum. Anderes weißes oder braunes Gemüse enthält Quercetin und Kaempferol, zwei starke Antioxydanzien.

Biogemüse enthält besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe. Da chemische Pestizide in der biologischen Landwirtschaft verboten sind, müssen sich die Pflanzen selbst gegen Schädlinge wehren. Daher produzierten sie mehr sekundäre Pflanzenstoffe als Gemüse aus konventionellem Anbau.

Frisch sollte das Gemüse auch sein. Daher ist lokales Gemüse vorzuziehen. Das wird geerntet und landet bereits am gleichen oder nächsten Tag im Bioladen.

Quelle: McManus K. Phytonutients: Paint your plate with the colors of the rainbow. Harvard health blog. 25.04.2019, unter: https://www.health.harvard.edu/blog/phytonutrients-paint-your-plate-with-the-colors-of-the-rainbow-2019042516501