… muss der Gesetzgeber die Verbraucher. Lese ich jetzt sogar im SPIEGEL 50/2015, Seite 103.
Von Jörg Blech. Natürlich. Blech ist ein Guter.
Aber das Wörtchen "muss"?
Niemand muss Zucker essen, lesen wir da. Auch das spricht sich ganz, ganz langsam herum. Wird selbstverständlich von deutschen Professoren auch heute noch bestritten. Jeder Biochemiker kann hier nur lächeln und auf biochemische Lehrbücher verweisen. Niemand muss Zucker essen. Der Körper kann den überlebensnotwendigen Zucker selbst herstellen.
Nur leider: Jeder isst Zucker. Praktisch jeder. Die süße Schwemme "lässt Zähne faulen, Fettpolster wachsen und den Stoffwechsel entgleisen". Heißt Diabetes. Auch wenn gewisse Ernährungsgesellschaften heute noch behaupten "Zucker macht keinen Diabetes". Auch wenn die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker in Bonn heute noch behauptet "Zucker macht nicht dick".
Das dumme am Zucker ist die Beimischung. Man kann ihm einfach nicht entkommen. Zucker steckt nun einmal in Joghurts, Müslis und vielen anderen auch sauren Produkten. Und da kommt Blech: Wo Verbraucher regelmäßig zu Süßjunkies gemacht werden, muss der Staat sie schützen.
Eine unerhörte Forderung in Deutschland.
In Mexiko gibt es bereits Steuer auf Zuckergetränke (Cola). Prompt geht der Cola-Absatz zurück.
Man könnte Cola-Getränke und Milchprodukte (gesüßt) genau wie Süßigkeiten in Kitas und Schulen schlicht verbieten.
In Schweden werden Kinder heute schon angehalten in der Schule nur Wasser zu trinken.
Nur in Deutschland nicht. Hier gilt das als Bevormundung. Der Staat, so heißt es, dürfe nicht bestimmen, was wir essen und trinken.
Komisch: Die Zuckerindustrie darf das offenbar. Indem sie uns "auf einen Stoff konditioniert, den wir gar nicht brauchen".
Vorschlag zur Güte: Wenn schon nicht Verbot, dann sollte der Staat genauso energisch Werbung gegen die Zuckerindustrie betreiben. Was tut er aber? Er unterstützt die Firma Südzucker (wohl die größte) mit Steuermitteln. Tja.
Solange ein geschätzter Herr Altmaier, ein Herr Gabriel oder eine Frau Nahles bei uns am Ruder sind… und die drei sind ja nur stellvertretende Beispiele. Der Fisch stinkt vom Kopf.