Hoffnung ist ein stark positives Gefühl. Ist deshalb überlebenswichtig dann, wenn Sie in einer verzweifelten Situation stecken. Durch die Brille der Ärzte gesehen: Hoffnung reguliert Ihr Immunsystem. Ihre Immunabwehr. Banal ausgedrückt: Hoffnungslosigkeit lässt Sie sterben. Unausweichlich.
Deshalb sollte der Arzt sich täglich neu auf seine ja fast heilige Stellung (Haben wir das vergessen?) besinnen und seine Worte sorgfältig wählen. Beispiel gefällig? Schreibt mit heute ein junger Mann, dass sein Hausarzt im mitgeteilt hätte, seine
Lebenserwartung sei zwischen 1% und 5%.
Ungeheuerlich. Hoffnungslose Situation. Daran gibt es nichts zu deuteln. Und das Dumme ist: Der Hausarzt hat objektiv, nach statistischen Kriterien völlig Recht. Weshalb?
Befund: Lungenkrebs. Bronchialkarzinom. Früherer Raucher. Das Ding war walnussgroß. Und hatte leider schon Lymphknoten-Metastasen gestreut.
Dann kommt er zu mir, der junge Mann. Belastet meine Seele. Oder besser gesagt: Stimuliert meinen Widerspruchsgeist. Ich habe persönlich, ganz persönlich als Patient gelernt, dass Ärzte grundsätzlich Unrecht haben.
Das muss man erklären: Natürlich hat der Kollege recht. Weil er von einem "normalen" Pateinten ausgeht. Ein Patient, der dasitzt, zuhört, und nichts tut. Der hat dann eine Lebenserwartung von 1% bis 5%. Nämlich keine. Auf die Idee, dass ein Patient jetzt vielleicht sein Immunsystem ändern könnte, stimulieren könnte, auf Hochglanz bringen könnte, dass er seinen Lebensstil ändern könnte um seine Telomere zu verlängern… Auf solch eine Idee kommt der Arzt, aus Erfahrung eher resignierend, nicht.
Nun: Das erste, was ich von dem jungen Mann hörte, war seine Mail mit dem letzten Satz: "Ich selbst wehre mich dagegen und bitte um Ihre Hilfe…" Durch mich hätte er schließlich das Rauchen aufgegeben. Ein Anfang.
Sie wissen, wie solch eine Geschichte weiter geht: Blutanalyse, gezielte Ratschläge, sein Immunsystem zu verändern und dann präzise Gebrauchsanleitung, den nachgewiesenen Krebs doch bitte nicht weiter zu ernähren. Ihn auszuhungern. Ketogene Kost. Resultat?
Mail von heute. Ein PET. Präziseste Diagnostik. Der Tumor sei deutlich kleiner geworden, die vergrößerten Lymphknoten hatten sich halbiert. Schriftlich:
"Deutlicher Größenrückgang des Tumors und der Metastasen im Sinne einer partiellen Remission".
Jetzt also das Gegenteil von Hoffnungslosigkeit. Jetzt Hoffnung. Sehen Sie, das ist die Aufgabe des Arztes, wie ich sie verstehe. Ich glaube, dass der Hausarzt mit seinem schlimmen Satz zwar objektiv Recht gehabt hat, aber als Arzt, im Rahmen seines Berufes Unrecht. Sein Beruf ist: Hoffnung machen, das Immunsystem stärker machen, dem Patienten eine Chance zu geben.
Nachtrag: Hochinteressant im schriftlichen Befund der Röntgenfacharzt (!): "Der intensive Glucosestoffwechselmetabolismus im Primärtumor… zeigt eine verbliebene Tumoraktivität an."
Verstanden? Der definiert den Krebs geradezu durch den Zuckerstoffwechsel. Der aggressive Krebs lebt vom Zucker. Damit kennt man auch den Weg, ihn zu bekämpfen: Lass ihn verhungern.
PS: Diese Tatsche, hier schriftlich festgehalten, wird doch tatsächlich offiziell noch verklausuliert bestritten. Heute in Deutschland. Vom deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg durch seinen sonst ja vorzüglichen Krebsinformationsdienst. Hintergrund wäre ein kleines Büchlein wert: Lassen Sie mich raten, spekulieren: Neid und Missgunst. Da hat nämlich ein junger Forscher an genau diesem renommierten Zentrum die entscheidende Entdeckung gemacht (Dr. Coy). Und wissen Sie was er dann getan hat? Der Frechdachs? Er hat sich diese Entdeckung persönlich patentieren lassen. Also den Institutschef übergangen. Tja… Wir alle wissen, was passiert, wenn eine Einzelperson eine Institution ärgert. Gab’s da nicht einmal einen Martin Luther?
Verstehe ich ja alles. Aber auf dem Rücken von Patienten? Dieses eine Mail von heute reicht mir völlig: Wir können heute jedem Krebspatienten wieder Hoffnung machen. Berechtigte Hoffnung!