Jeder Krebs-Chirurg ist in einer Zwangslage, aus welcher er sich bis heute nicht befreien kann: Schon Professor Virchow hat uns im 19. Jahrhundert verraten, dass immer dann, wenn Sie in einen Krebs hineinstechen, hineinschneiden, Krebs-Zellen freigesetzt und über den Blutweg verbreitet werden. Heißt: Sie verschlimmern den Krebs.
Wunderschön vor kurzem an der Uni Regensburg bewiesen. Prostatakrebs. Operation. Während der OP wurden am Arm Blutproben entnommen: Man registrierte einen dramatischen Anstieg von freien Krebszellen im Blut. Verursacht durch die Operation.
Daran dachte ich, als einer von Ihnen mir heute berichtete, 2012 sei ihm ein Tumor im Bauch entfernt worden. Im Gesunden. Alles gut. Und jetzt hätte man mit PET (also hochmodern) eben doch Rezidive im Bauch entdeckt. Und wie kommentiert das Dr. Kübler? Ich zitiere:
"Das übliche Spiel: Die Chirurgen lügen sich in die Tasche, obwohl durch uns und andere weltweit die Metastasen erzeugende Wirkung der Operation oder vorherigen Biopsie durch freigesetzte Tumor-Stammzellen Weltwissen ist."
Weltwissen? Mag sein. Deutschlandwissen? Bezweifle ich. Denn, um Ihnen zu beweisen, ob Sie Prostatakrebs hätten, wird biopsiert. 20 mal. Hineingestochen. Durch die Blutgefäße. Wird das Gewebe verletzt. Werden Krebszellen selbstverständlich ausgestreut. Wusste, wie gesagt, Virchow. Dabei gibt es längst die Alternative. Man kann die Diagnose sichern (das ist ja wirklich nötig) ohne hineinzustechen. Ohne Biopsie. Wie moderne Ärzte, wie moderne Wissenschaft die Biopsie beurteilt, hat Dr. Kübler ebenfalls zusammengefasst. Ich darf ihn wörtlich zitieren:
"Zusammenfassung der Biopsiefolgen
Die Biopsie aktiviert den HGF/HIF/c-Met-Signalweg (1)
Sie beschleunigt dadurch die epitheliale-mesenchymale Transition, also die Imbalance zwischen EMT/MET (2)
Sie schafft lokal eine Stammzellnische, aber auch systemisch, da durch die bioptisch bedingte Freisetzung exosomal verpackter c-Met-RNA die Entstehung von Progenitorzellen im Knochenmark fördert, die ihrerseits die Ansiedlung von Tumorzellen in der sog. Stammzellnische fördern (3,4).
Damit ist der Zeitpunkt erreicht, wo die in allen onkologischen Leitlinien festgehaltente bioptische Sicherung von Tumoren als Grundlage der Diagnostik und weiteren Therapie unter dem Aspekt des Primum Nil nocere zu hinterfragen und konsequenterweise durch die Liquid biopsy zu ersetzen ist.
Das Cellpredikt-Verfahren und die diagnostische Apherese vermögen die punktionsbedingte Diagnostik zu ersetzen.
Heißt für uns: Biopsie ist … nichts Gutes. Wenn es keine andere Möglichkeit gäbe… Aber es gibt sie eben. Siehe 2 Zeilen höher. Übrigens: Die angegebene Literatur (1) bis (4) stammt von 2011, 2008, 2012. Modernste Medizin.