Jetzt geht ´s ans Eingemachte. Um eine zentrale Lebenshilfe. War mir persönlich lange gar nicht bewusst. Erst meine berühmte kleine Frau hat mich mehrfach darauf gebracht und ermahnt mich fast täglich:
"Du unterschätzt den Alkohol".
Nämlich die Tatsache, dass 94% der Deutschen regelmäßig diese Droge konsumieren. Aus leicht verständlichen Gründen. Wie soll man dieses Leben denn sonst aushalten? Wie soll man denn sonst am Abend abschalten? Woher sonst das glückliche Lächeln in dämmernden Gesichtern von Bundestagsabgeordneten während der ewig-langen Ansprachen? Gibt es überhaupt Menschen, die ohne Drogen auskommen?
Aus dieser wohligen Welt der Verantwortungslosigkeit holt uns jäh die berühmte Mediziner-Zeitschrift "Lancet" (doi: 10.1016/S0140-6736(18)31310-2) und zwar mit DER Studie. Die das Thema Alkohol wissenschaftlich abschließt.
Wohlgemerkt: nur wissenschaftlich. Nicht emotional-menschlich.
ausgewertet wurden über tausend Einzelstudien
aus 195 Ländern (also nicht nur aus Südfrankreich)
erfasst waren 28 Millionen Menschen
mitgearbeitet hatten über 500 Wissenschaftler
Das ernüchternde Fazit dieser wirklich umfassenden Großarbeit kurz und knapp:
Bei Alkoholkonsum gibt es keine unbedenklich Menge.
Jedes Glas ist ein Glas zu viel.
Der Mythos, dass ein oder zwei Gläser pro Tag gut für jemanden sind, ist nichts anderes als das, als ein Mythos.
Der positive Effekt, den wenige Gläser bei einigen (!!!) Herzerkrankungen haben, wird durch das erhöhte Risiko für Krebs, Infektionskrankheiten, Verletzungen und andere alkoholbedinge Erkrankungen aufgehoben.
Es gibt eine klare und überzeugende Korrelation zwischen dem Trinken und dem vorzeitigen Tod, Krebs und Herzkreislauferkrankungen.
Das war ´s dann wohl. Noch einmal wird für Deutschland darauf hingewiesen, dass bei uns 94% der Männer und 90% der Frauen regelmäßig Alkohol zu sich nehmen.
Sehen Sie: Die interessiert diese Studie gar nicht. Dieses niederschmetternde Fazit geht über 90% der Deutschen am A…. vorbei. Glauben Sie ernsthaft, die hören auf, nur weil jemand so etwas hinschreibt?
Das habe ich längst gelernt: Nur die persönliche Erfahrung zählt. Hier bin ich ganz bei Professor Max Planck. Man muss die Nachteile einmal persönlich erfahren haben (Herr Doktor, ich habe eine erektile Dysfunktion. Können Sie mir helfen?).