Sie wissen, dass erhöhter Blutzucker die Blutgefäße beschädigt. Deren Innenseite kaputt macht. Zu Schlaganfall und Herzinfarkt führt. Häufigste Todesursache. Jeder Diabetiker kann ein Lied davon singen: 75 Prozent von ihnen versterben am Herzinfarkt.
Man kann diese Gefäßschäden sehr genau beschreiben. Auch in der Sprache der Genetiker. Klingt nur sehr kompliziert: Da gibt es also Veränderungen "in the promoter of the nuclear factor NF-kappaB- (NF-kappaB) subunit p65", das dieses p65 Gen vermehrt aktiviert. Und dies verletzt, zerstört Zellen an der Innenseite der Blutgefäße.
Das Besondere, das Neue dieser Arbeit in J Exp Med 2008 Oct 27;205(11):2683 ist nun, das ein einziger, jäher Anstieg vom Zucker im Blut genügt, um – typisch Epigenetik – diese schädliche Genaktivität für mindestens sechs Tage anhalten zu lassen.
Heißt übersetzt: Es genügt ein Zuckerexzess pro Woche, um Ihre Blutgefäße ständig zu schädigen. Man braucht also nicht dreimal am Tag Kohlenhydrate zu… speisen, da genügt eine Nudelparty pro Woche. Wenn Sie anschließend nicht laufen, haben Sie schlechte Karten. Hätten Sie das gewusst?
Auch mir neu.
PS: Die Autoren betonen, dass ein Diabetiker sich deshalb eben nicht auf HbA1c, den Langzeit-Blutzuckerwert, verlassen darf. Der steigt nämlich nicht an durch einzelne Zuckerexzesse. Da wiegt man sich in falscher Sicherheit. Neu.