Kniearthrose – Was tun?

Zunehmend beschleicht mich der Verdacht, dass jeder von uns Kniearthrose hat. Wenn der Orthopäde nur lange genug und mit der entsprechenden Vorinformation – ich habe Schmerzen – die Kernspinbilder betrachtet. Jedenfalls werden Knieschmerzen bei intaktem Bandapparat in der Regel mit Arthrose erklärt. Und es wird geraten, spezielle Substanzen in das Knie spritzen zu lassen. Per Arthroskopie den Knorpel glätten zu lassen. In schweren Fällen ein neues Knie einbauen zu lassen.

Schulmedizin. Einverstanden.

Wissenschaft (der Gegensatz zur Schulmedizin) weiß es besser. Gelatine, radioaktiv markiert, lässt sich in den Gelenken wieder finden. Baut also Knorpel auf. Deswegen habe ich den überraschendsten Erfolg bei Arthrose und Schmerzen mit der Kombination

Vitamin E + Haushaltsgelatine (News vom 03.03.2008).

Noch wirksamer gegen Arthrose-Schmerzen ist Kraft. Kraft nimmt Schmerz (Prof. Ernst, News vom 04.02.2009). Beweist uns jeder Fußballspieler, jeder Skirennfahrer. Die ja beliebig zerfetzte Knie mit auch schwerster Arthrose aufweisen. Und dennoch sich schmerzfrei bewegen. Heißt übersetzt: Sie können jedes Gelenk des Körpers durch Muskulatur ersetzen. Plakativ ausgedrückt.

Der beste Beweis die Mama mit 75 Jahren (News vom 21.12.2012). Es genügt dieser eine Fall, es genügt, das Prinzip einmal schlagend bewiesen zu haben. Kann jeder anwenden. Das Peinliche an der Frohmedizin: Sie müssen´s selbst tun.

Sie können auch die Fachliteratur studieren. Zum Beispiel als beste Adresse das Brit. Med. Journal 2015;49: 1554. Dort wurden 44 Studien ausgewertet. Und gezeigt, dass

Bewegung

hier genannt "therapeutische Übungsbehandlung" beides, nämlich

  • Schmerzen

  • Kniefunktion

der Teilnehmer verbesserten. Der Erfolg dieser Trainingstherapie hielt über die Dauer der Behandlungen hinaus an. Zum Glück.

12 Studien bewiesen Schmerzlinderung bis sechs Monate nach Ende der Übungsbehandlung.

In zehn Studien war eine dauerhafte Verbesserung der Funktion nachweisbar.

Der Behandlungserfolg war – ei gucke da, völlig überraschend – abhängig davon, je häufiger sich Patienten und Therapeut sahen.

Nun sind wir auf Harz IV-Mentalität konditioniert: Um Ihr Knie zu bewegen, brauchen Sie unbedingt einen Therapeuten. Diese Denkweise hat sich in Ihr Gehirn eingeschlichen. Selbstverantwortung abgeben an den Arzt.

Als ob Sie nicht jeder selbst drei Mal am Tag – ohne Therapeut – Ihre Knie fachgerecht bewegen könnten. Notfalls es sich eben einmal zeigen lassen.

Fazit: Kniearthrose ist eigentlich kein Thema. Wir können damit umgehen. Also werde ich mir von jetzt an die übliche Beratung sparen und Ihnen diese News in die Hand drücken.