Manchmal benötigt der liebe Gott ja nicht gleich eine Ohrfeige, manchmal genügt ein kleiner Klaps. Damit derjenige welcher aufwacht. Und solch ein Klaps kann ein Hexenschuss sein.
Keine Sorge, ich werde Sie heute nicht mit Ihrem Kreuz langweilen. Seit Liebscher/Bracht uns in ihrem "Deutschland hat Rücken" so liebevoll erklärt haben, dass Hexenschuss ja gar nichts Böses ist, sondern ein willkommener Schutzmechanismus, ein Schutzreflex Ihrer Muskulatur… haben viele von Ihnen, wie ich aus Gesprächen weiß, auch in diesem Punkt ihre Angst verloren.
Angst. Eine schlimme Einstellung. Siehe Corona. Angst frisst Seele auf. Zitat.
Daher die Idee der Frohmedizin. Die ja – erst- und einmalig – all ihren Krankheiten, buchstäblich allen, einen anderen Anstrich gibt. Hoffnung macht. Ihrem düsteren Leid einen hellen Glanz verleiht. Auf gut Deutsch: erstmals, ich glaube weltweit, Licht am Ende des Tunnels aufscheinen lässt.
Frohmedizin? Die nachweislich wundersam wirksame Gebrauchsanleitung, sein Leid in die eigenen Hände zu nehmen. Nicht mehr passiv in Ambulanzen zu warten und brav Tabletten zu schlucken, sondern selbst tätig zu werden. Also unserem Genom gemäß zu wirken.
Tun, aktiv werden ist Leben.
Hinsetzen, abwarten ist Tod.
Beweist mir niemand so eindrucksvoll wie der Mensch nach Schlaganfall. Aber zurück zu helleren Gedanken. Vor mir die Neuschnee-bedeckte April-Landschaft, darauf Sonnenstrahlen und… die MAIL von heute:
"Vor einem halben Jahr hab ich nach einem Hexenschuss Ihre Bücher entdeckt und lese täglich Ihre News. Seitdem lauf ich (fast) täglich, ernähre mich low carb, mit viel Eiweiß, Gemüse und NEMs… und es geht mir mit 57 Jahren besser als je zuvor."
Sehen Sie: diese paar Zeilen empfinde ich als Krönung meiner Laufbahn. Nie hätte ich mir träumen lassen als Jungarzt, solch eine mail zu bekommen. Mehr geht einfach nicht. Übrigens: mehr Freude geht nicht.
Werden Sie in Ihrem Beruf tagtäglich gelobt? Freut man sich sichtlich über Ihr Wirken? Sie brauchen mir nicht zu antworten… ich weiß, dass ich wirklich und wahrhaftig privilegiert bin.
Nicht nur in meiner Ehe. Ach ja: was heißt hier meine? Genau das ist ja der hüpfende Punkt. Auch hier habe ich wieder einmal nicht ins Schwarze gezielt, sondern daneben.
Und… ES traf.