Ausdrücklich sprechen wir ja selten von forever old. Also dem durchaus nicht wünschenswerten Zustand, die letzten 20, 30 Jahre des Lebens hilflos im Rollstuhl zu verbringen. Altersschwach, herzleidend und dement. Genau darum ging es ja nie:
Es ging darum, nicht nur möglichst lange zu leben, sondern möglichst lange gesund zu leben. Sich mit 100 Jahren die Schuhbändel noch selbst zubinden zu können. So wie uns das Luis Trenker oder Ernst Jünger vorgemacht haben.
Dass längeres Leben, dass forever young zwingend mit auch länger gesund verknüpft sein muss, kann man vermuten. Bisher. Heute, seit 2010, können wir das auch beweisen. Mit Hilfe des wundervollen Werkzeuges Telomere.
Sie wissen, dass die Länger der Telomere uns messbar zeigt, wie jung oder alt eine Zelle ist. Diese Länge wird gesteuert durch ein Enzym die Telomerase. Und dieses Enzym kann man natürlich auch messen.
Hat man getan. Hat man getan bei einer Gruppe von 100-jährigen und deren Kindern. Ziemlich cleverer Ansatz. Wenn man diese Gruppen vergleicht mit normalen, anderen "gleichaltrigen" Kindern.
Resultat dieser Studie aus dem Albert-Einstein-College of Medicine in New York (Proc Natl Acad Sci USA 2010 Jan 26;107 Suppl 1) war die hübsche Tatsache, dass die 100-jährigen an ihre Kinder längere Telomere vererbten. Verglichen mit einer normalen "Kinder"gruppe. Dass die 100-jährigen also ihr längeres Leben einerem höheren Enzymspiegel an Telomerase verdanken, und diese verstärkte Enzymproduktion weiter vererben.
Das wirklich interessante dieser Studie war eine Verknüpfung: Man kann an den Menschen mit mehr Telomerase, also mit vergleichsweise jüngeren Zellen beweisen, dass längere Telomere tatsächlich schützen vor den typischen Alterskrankheiten, dazu den Geist frischer halten (weniger Demenz) und übrigens auch die Blutfette absenken.
Blutfett? Gab es da nicht einmal diese Beobachtung, dass Völker mit Cholesterin unter 150 einfach nie herzkrank werden...können? Wie sich das alles so schön ergänzt.
Fazit: Forever young heißt auch forever gesund. Jedenfalls im Prinzip. Bewiesen mit der Messung von Telomerase und Telomeren.