Tröstlich. Der Mensch forscht, bekommt Antworten von der Natur. Im Guten wie im Bösen. Sie können sich mit Feinstaub und CO2 beschäftigen. Traurige Themen. Machen depressiv.
Sie könnten sich auch mit Aminosäuren, Vitamin D und Magnesium beschäftigen. Fröhliche Forschung. Lebensfreude und Lebensenergie wächst. Wir haben also die Wahl. Heute ist düsteres Winterwetter. Und ich lese ausgerechnet das Neueste über Chemotherapie nach. Wird mich zwar wieder herunterziehen, ist aber für den Ein oder Anderen von Ihnen vielleicht… lebensrettend. Ist schließlich auch meine Aufgabe.
Auf einer Website wird neu besprochen eine klassische Arbeit von 2012 (Nat Med 2012 Sept; 18(9): 1359). Eine biochemische Arbeit. Ganz extrem. Praktisch jeden Satz müssen Sie zwei oder drei Mal lesen. Auch wenn Sie diese Sprache gewohnt sind. Schwierig. Dann lassen Sie mich zusammenfassen.
Bewiesen wird hier, dass Chemotherapie das Wachstum eines Krebses fördern kann, neuen Krebs anstoßen kann, und leider auch raschere Metastasierung verursachen kann. Wohl verstanden: Chemotherapie. Sollte ja genau das Gegenteil bewirken.
Die Wirkung wird erklärt damit, dass Chemotherapie auch auf gesunden Zellen wirkt. Gesunde Zellen dazu bringt, ein Eiweiß zu produzieren, was Krebszellen füttert.
Dieses krebsfütternde Eiweiß, WNT 16B, stammt also aus gesunden Zellen nach Kontakt mit Chemotherapie, lässt Krebszellen wachsen, sprießen und gedeihen und verlängert deren Überleben. Leider.
Konkret erklärt Prof. Nelson von der Uni Seattle: "Dieses Protein WNT16B erkennt benachbarte Tumorzellen, lässt sie wachsen, lässt sie in gesundes Gewebe eindringen und macht sie resistent gegen Folgetherapien." In anderen Worten, so Prof. Nelson: Dieses Eiweiß (verursacht durch Chemotherapie) macht den Krebs größer, stärker und widerstandsfähiger gegen Behandlung.
Ein Nebenprodukt dieser biochemischen Studie: Chemotherapie, die auf Platinum basiert (häufig und beliebt) erhöht das Risiko, ganz nebenbei an einer Leukämie zu erkranken, um den Faktor 4. Und nebenbei: Strahlentherapie beim Morbus Hodgkin (auch von mir empfohlen und wirksam) hat leider das Risiko, nachfolgend an Lungenkrebs zu erkranken, um 600% erhöht.
Mir völlig neue Erkenntnisse.
Erinnern Sie sich? Es ist ein düsterer Wintertag. Man wird sowieso leicht depressiv. Und dann das!