Corona und Antikörper. Hochspannend!

Jetzt wird´s wirklich interessant. Ganz frische Arbeit, publiziert am 7.11.2021. Die hat sich mal etwas genauer mit den Antikörpern nach Corona-Infektion beschäftigt.

Aus Sicht vieler Wissenschaftler, auch aus meiner ärztlichen Sicht ist Corona ja durchaus AUCH ein Geschenk der Natur. Hat uns aufgeweckt. Hat die Aufmerksamkeit der gesamten Medizin, weltweit, zwangsläufig auf die Quintessenz unseres Lebens, unserer Fähigkeit zu leben, gelenkt. Auf

das Immunsystem.

Wie Sie wissen, mein Hobby seit 1994. Seit ich das erste Aminogramm messen und bestaunen durfte. Damals etwas Unerhörtes. Denn nur mit dem Aminogramm lässt sich Immunsystem überhaupt begreifen. Wird ganz, ganz langsam anderen wissbegierigen Kollegen klar.

Antikörper also. Die uns retten sollen, uns das Leben retten sollen, uns verteidigen sollen gegen das böse Virus. Sie erinnern sich?

Um eine SARS-CoV-2-Infektion in den Griff zu bekommen, braucht es das angeborene und das erworbene Immunsystem, die dann unseren Organismus vom Virus befreien.

B-Zellen produzieren dabei sog. "neutralisierende" Antikörper, höchst erwünscht, die die Ausbreitung des Virus eindämmen, Gewebsschädigung reduzieren. Tatsächlich konnte man inzwischen zeigen – ganz neu, hochinteressant – dass neutralisierende Antikörper gegen das Spike-Protein, die man aus dem Blut von genesenen Covid-19-Patienten gewonnen hatte, anderen, schwer kranken Covid-19-Patienten per Transfusion drastisch helfen konnten.

Jetzt gibt es eine ganz besondere Gruppe Menschen, Patienten, bei denen diese Abwehrmechanismen nur eingeschränkt funktionieren, die also

  • von Infektionen stärker mitgenommen werden

  • auf Impfung nur sparsam reagieren

  • ganz besonders auch auf Therapie gegen Autoimmun-Krankheiten schlecht ansprechen.

Das sind "obese individuals", also Menschen mit hohem BMI. Und genau solche, in der Regel schwerer Kranke wurden in der vorliegenden Arbeit schlanken Patienten gegenübergestellt.

Dabei fanden sich nicht nur – wichtig – neutralisierende, also hilfreiche Antikörper, sondern auch schädliche, autoimmune Antikörper. Genau darum, um diese zwei Sorten von Antikörpern geht es in dieser Arbeit. Was wurde gefunden?

  • Hilfreiche, Spike-spezifische, neutralisierendes IGG wurde gemessen bei

BMI unter 25 3500 U/ml

BMI über 30 praktisch keine

  • Und bösartige, krankmachende, autoimmune IGG-Antikörper fand sich, ausdrücklich bei Covid-19 erkrankten Patienten

BMI unter 25 0,5

BMI über 30 1,7

Das war´s auch schon. Heißt übersetzt: Covid-19-Erkrankte reagieren sehr unterschiedlich auf das Virus. Nämlich:

  • Schlanke, BMI unter 25, produzieren viele erwünschte, neutralisierende Antikörper

  • und wenig schädlich autoimmune Antikörper.

  • Übergewichtige, BMI über 30, entwickeln kaum messbar Spike-spezifische erwünschte IgG-Antikörper, dafür viel mehr unerwünschte Autoimmun-Antikörper.

Mit diesem Befund erklären die Autoren die Tatsache, dass das gleiche Virus bei manchen Menschen nur leichte Symptome, bei anderen schwere Erkrankungen und Tod verursacht. Entscheidend sei, so war hier bewiesen, das Körpergewicht. Der BMI.

Im letzten Abschnitt der Arbeit (weshalb nicht einfach mal lesen?) finden Sie zwei, drei wirklich schlimme Sätze. Die ich im Sinne der Frohmedizin einfach nicht zitieren möchte.

Bleiben Sie lieber gesund! Tun Sie was dafür! Die Natur zeigt uns, wie man´s macht. Alternativ natürlich der hochgeschätzte Apotheker Uwe Gröber…

Quelle: International Journal of Obesity; https://doi.org/10.1038/s41366-021-01016-9

"The majority of SARS-CoV-2-specific antibodies in COVID-19 patients

with obesity are autoimmune and not neutralizing"

Apropos: WIR BRAUCHEN ENDLICH EINE BMI-PFLICHT!